Kiew beschuldigt Moskau der illegalen Massenadoption von Kindern
Die Ukraine hat Russland beschuldigt, ukrainische Kinder zu verschleppen und massenweise zur Adoption freizugeben. "Russland entführt weiterhin Kinder aus ukrainischem Staatsgebiet und arrangiert ihre rechtswidrige Adoption durch russische Staatsbürger", erklärte das ukrainische Außenministerium am Dienstag. Mehr als 300 ukrainische Kinder seien auch in "speziellen Einrichtungen" in der Region Krasnodar untergebracht, hieß es aus Kiew.
Nach Angaben des Ministeriums wurden mehr als tausend Kinder aus der von Russland kontrollierten ukrainischen Hafenstadt Mariupol "illegalerweise Fremden in Tjumen, Irkutsk, Kemerowo und in der sibirischen Republik Altaj übergeben". Das Ministerium beruft sich unter anderem auf Informationen, die von Behörden der Stadt Krasnodar im Südwesten Russlands veröffentlicht wurden.
Deportationen
Kiew beschuldigt Moskau nun, die Genfer Konventionen zum Schutz von Zivilisten sowie die UN-Kinderrechtskonvention zu verletzen. "Alle ukrainischen Kinder, die rechtswidrig nach Russland gebracht wurden, müssen ihren Eltern oder Erziehungsberechtigten zurückgegeben werden", forderte das Ministerium.
Seit Beginn der russischen Invasion in der Ukraine hat die Regierung in Kiew Moskau immer wieder vorgeworfen, Ukrainer in den von russischen Truppen besetzten Gebieten zu zwingen, ihre Heimat in Richtung Russland zu verlassen. Ukrainische Behörden sprechen in diesem Zusammenhang von "Deportationen".