Politik/Ausland

Bosnien löst Elendslager auf

Am heutigen Dienstag kurz vor 13 Uhr hat die Umsiedelung von Flüchtlingen aus dem viel kritisierten bosnischen Camp Vucjak bei Bihac begonnen. Nach Ankündigung der örtlichen Behörden sollen rund 600 Insassen zuerst im Flüchtlingslager Usivak bei Hadzici, etwa 20 Kilometer südwestlich von Sarajevo, untergebracht werden.

Die Umbauarbeiten in der ehemaligen Militärkaserne Blazuj bei Sarajevo, wohin sie später versetzt werden sollen, sind nämlich noch im Gange. Sie sollen noch drei bis vier Wochen dauern.

Sieben Busse

Für die heutige Umsiedelung von Flüchtlingen wurden laut dem Internetportal Klix.ba sieben Busse und rund 100 Polizisten eingesetzt. Einige der Flüchtlinge widersetzen sich laut Medienberichten der Versetzung ins Landesinnere und würden lieber in der Region, dicht an der Grenze zu Kroatien, bleiben. Wie eine Mitarbeiterin der Internationalen Organisation für Migration (IOM) betonte, würde die Umsiedelung von Flüchtlingen ausschließlich auf Freiwilligkeit beruhen.

Laut bosnischen Medienberichten wurden am Montag auch Flüchtlinge ins Camp Vucjak gebracht, die Unterkunft in einer ehemaligen Fabrik in Bihac gefunden hatten. Nun sollen sie ebenfalls aus dem Kanton Una-Sana abgesiedelt werden.

Journalisten war am Dienstag die Betretung des Camps untersagt. Sie wurden von der Polizei drei Kilometer vom Camp entfernt aufgehalten.

Mülldeponie

Das improvisierte Lager Vucjak lag auf einer ehemaligen Mülldeponie, hatte keinen Strom- und Wasseranschluss und bestand aus Zelten, die nicht geheizt werden konnten. Mit dem Wintereinbruch haben sich die Lebensverhältnisse im Camp in den vergangenen Tagen dramatisch verschlechtert. Bis zum Wochenende soll das Elendslager endgültig geschlossen sein.

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