Politik/Ausland

Dänemark will 300 Gefängnisplätze im Kosovo für Schubhäftlinge

Dänemark will Gefängnisplätze im Kosovo mieten, um die Überbelegung in dänischen Gefängnissen zu reduzieren. In den Kosovo geschickt werden sollen Drittstaatsangehörige, die in Dänemark in Schubhaft sitzen. Eine dementsprechende parteienübergreifende Übereinkunft erzielte die Regierung in Kopenhagen am Mittwoch im Parlament.

Die Übereinkunft steht im Zusammenhang mit dem Finanzplan für den dänischen Strafvollzug in den Jahren 2022-2025. Insgesamt sollen vier Milliarden Kronen (537,91 Mio. Euro) locker gemacht werden, um die starke Überbelastung der dänischen Gefängnisse und den Mangel an Personal zu reduzieren.

Am Donnerstag gab das Außenministerium in Kopenhagen außerdem bekannt, dass man dem Kosovo zusätzliche Unterstützung gewähren will. Außenminister Jeppe Kofod bezifferte in einer Aussendung die Summe der geplanten "Entwicklungshilfe" für den Kosovo mit 45 Millionen Kronen (6,05 Mio. Euro). Wofür diese Summe verwendet werden soll, wurde nicht spezifiziert.

Die dänische Regierung verhandelt laut Kofod schon seit rund einem Jahr mit dem Kosovo über die Bedingungen für die Miete von Gefängnisplätzen. Es seien noch einige Treffen notwendig, bevor das Abkommen unterschriftsreif sei, so der Außenminister laut der Nachrichtenagentur ritzau, er sei aber sehr zuversichtlich, da beide Seiten ein derartiges Abkommen für vernünftig erachteten.