Ein Toter: Angreifer in Aserbaidschan-Botschaft im Iran eingedrungen
Ein mit einer Kalaschnikow bewaffneter Schütze stürmte Freitagmittag offenbar die aserbaidschanische Botschaft in der iranischen Hauptstadt Teheran. Nach Angaben des Iran wurde dabei der Sicherheitschef der Botschaft getötet und zwei weitere Wachen wurden verletzt. Grund für den Angriff sollen "persönliche und familiäre Probleme" gewesen sein, so die Teheraner Polizei. Der Angreifer wurde mittlerweile festgenommen. Demnach ist der Iraner mit einer aserbaidschanischen Frau verheiratet.
"Er behauptet, seine Frau werde seit neun Monaten in der Botschaft festgehalten", fügte Rahimi hinzu. Der Polizeichef sagte der Nachrichtenagentur Tasnim, der Angreifer habe "mit seinen zwei kleinen Kindern die Botschaft betreten". Rahimi sprach davon, dass ein aserbaidschanischer Staatsangehöriger getötet wurde und dass es sich dabei offenbar um ein Mitglied der Botschaft handele.
In sozialen Medien verbreiten sich Videos von dem Vorfall:
Der aserbaidschanische Präsident Ilham Alijew schrieb im Onlinedienst Twitter, er verurteile "den terroristischen Angriff aufs Schärfste". Vom Außenministerium hieß es, "die gesamte Verantwortung für diesen Angriff liegt beim Iran". Eine jüngste anti-aserbaidschanische Kampagne in iranischen Medien habe den Angriff "gefördert". Der Sprecher des Ministeriums sagte, die Mitarbeiter der Botschaft in Teheran würden evakuiert.
Der Sprecher des iranischen Außenministeriums, Nasser Kanani, erklärte, Teheran verurteile "den bewaffneten Angriff (...), der leider den Tod eines Menschen zur Folge hatte", aufs Schärfste. Vorläufigen Ermittlungen zufolge gehe es um persönliche Motive.
Im Iran leben Millionen Aseris, eine hauptsächlich in Aserbaidschan, Russland und im Iran vertretene ethnische Gruppe. Teheran wirft Baku seit langer Zeit vor, separatistische Stimmungen zu schüren. Die Beziehungen zwischen beiden Ländern sind traditionell schlecht, da Aserbaidschan ein enger Verbündeter von Irans historischem Rivalen Türkei ist.
Die russische Außenamtssprecherin, Maria Sacharowa, sagte am Freitag, Moskau sei "schockiert" über den Angriff. "Wir sprechen unseren aserbaidschanischen Kollegen unser Beileid und unsere Unterstützung aus", schrieb sie im Onlinedienst Telegram.