Neuer Opel Corsa im Test: Was kann er mit Dreizylinder-Benziner?
Von Michael Andrusio
Überraschend, aber wahr: Mittlerweile halten wir bei Corsa Generation Nummer sechs. Seit 1982 gibt es den kompakten Opel und nicht wenige wurde von ihm durch die ersten Fahrstunden begleitet oder hatten den Corsa als erstes Auto.
Was die Corsas früherer Generationen nicht hatten, war das Angebot an Antriebsvarianten. Benziner, Diesel oder Elektroantrieb – beim neuen Corsa kann man alles haben (dies ist natürlich der Firmenzugehörigkeit zum PSA-Konzern zu danken und beim Peugeot 208 gibt’s ein ebensolches Angebot).
Auffällig sind die neuen Proportionen des Rüsselsheimers, der Corsa steht nun satt und breit auf der Straße, dagegen wirkt der Vorgänger fast schon hochbeinig. Tatsächlich ist der kompakte Opel länger und (deutlich) breiter als beispielsweise der erste Astra (der Astra F).
Das neue Raumgefühl merkt man auch im Inneren, der Opel ist geräumig und im Vergleich zum Vorgänger sitzt man deutlich tiefer. Das sorgt auch für den Eindruck, in einem höher kategorisierten Fahrzeug zu sitzen. Als erfreulich haben wir empfunden, dass einen der Opel nicht mit dem vollen Programm an digitalem Bling-Bling empfängt. Tacho und Drehzahlmesser sind klassisch ausgeführt – wobei, wenn man diesbezüglich Digitales bevorzugt, kann man das optional haben. Sehr wohl gibt es aber einen Touchscreen in der Mittelkonsole. Der ist je nach Ausstattung 5 bis 10 Zoll groß. Die Bedienung ist ohne Fehl und Tadel, die Steuerung für die Temperierung des Innenraums hat man aber herausgelöst, sie funktioniert einfach über Tasten und Drehregler. Stichwort Klima. Diesbezüglich hat der Corsa nur eine normale Klimaanlage, wer eine Klimaautomatik will, muss das als Extra ordern. Ebenso gibt’s Sitzheizung samt beheizbarem Lenkrad im Angebot.
Das Angebot an Ablagen ist absolut okay, auch eine Ladefläche fürs induktive Laden des Smartphones ist verfügbar und ja, selbiges kann man via Apple Car Play oder Android Auto ans Infotainment-System koppeln.
Platz hat man auch auf den hinteren Sitzen und für ausreichend Kopffreiheit bei groß gewachsenen Passagieren ist ebenfalls gesorgt. Der Kofferraum bietet genügend Stauraum, in Zahlen zwischen 309 und 1015 Liter.
Dreizylinder
Wir sind den neuen Corsa zunächst mit einem klassischen Benziner gefahren und sind dabei nahe der Basis geblieben. Heißt, 1,2 -l-Turbobenziner mit drei Zylindern und 100 PS. Wem das zuviel ist, der kann zu einem 75-PS-Motor greifen.
Ein besonderes Thema bei den Dreizylindern ist halt immer das Klangbild. Diesbezüglich brummt der Corsa im unteren Drehzahlbereich dreizylindertypisch vor sich hin, die Dämmung ist aber gut genug. Bei steigender Drehzahl wandelt sich der Sound fast schon in Richtung kernig.
Jedenfalls liefert der Opel-Motor Fahrleistungen, mit denen man gut leben kann und dazu passt auch das gut abgestufte 6-Gang-Getriebe. Bei Fahrwerk und Lenkung hat man das Gefühl, dass sie locker mit mehr fertig werden würden.
Mit 100 PS kostet der Corsa als Elegance ab 19.129 Euro (als Edition ab 17.589).
Antrieb: Dreizylinder-Benziner, Turboaufladung; Frontantrieb, 6-Gang-Schaltgetriebe, Start-Stopp-System
Hubraum: 1.199 cm3
Leistung: 100 PS/74 kW; max.Drehmoment 205 Nm bei 1.750 U/min
Fahrleistungen: 0 - 100 km/h in 9,9 Sekunden, Spitze 188 km/h
Maße: Länge x Breite x Höhe 4060 x 1960 x 1433 mm; Radstand 2538 mm
Wendekreis 10,4 m
Kofferraumvolumen: 309 - 1015 l
Gewicht: 1165 kg/Gesamtgewicht 1620 kg
Fahrassistenzsysteme: Verkehrszeichenerkennung, Müdigkeitserkennung, Frontkollisionswarner inkl. Notbremsassisten, aktiver Spurhalteassistent, Frontkamera inkl. Fußgängererkennung, Berganfahrhilfe
Normverbrauch: 5,5 l /100 km 128 g CO2 pro km/Testverbrauch: 6,2 l/100 km
Preis: € 19.129,- (Elegance)