Mazda CX-60: Was sein neu entwickelter Diesel kann
Von Michael Andrusio
Man kann nicht sagen, dass Mazda „gegen den Strom“ schwimmt. Aber die Japaner gehen antriebstechnisch eigene Wege. Bestes Beispiel dafür ist der CX-60. Ein SUV und ein ziemlich großes (für Mazda-Verhältnisse) noch dazu.
Jedenfalls baut sich der Kühlergrill schon sehr prominent vor dem Betrachter auf, wenn man vor dem Auto steht. Und dahinter folgt eine ziemlich lange Motorhaube. Die braucht der CX-60 auch, denn es müssen durchaus groß dimensionierte Motoren hier Platz finden. Und damit sind wir also beim Thema Mazda und Antriebe.
Im vergangenen Jahr startete Mazda mit dem CX-60 als Plug-in-Hybrid, nun steht auch der Diesel parat. Richtig gelesen, während sich andere reihenweise von den Dieselmotoren grußlos verabschieden, bringen den Japaner einen Reihensechszylinder-Diesel mit 3,3 Liter Hubraum, wobei die Entwickler auch hier für sich in Anspruch nehmen, das Ding nach dem Rightsizing-Prinzip (mit einer ideale Balance aus Leistung und Effizienz) gebaut zu haben. Ähnliches sagt man bei Mazda über das Elektroauto MX-30 und dessen „rightgesizte“ Batterie. Das Zauberwort heißt DCPCI und das steht für Distribution Controlled Partially Premixed Compression Ignition. Ein innovatives und cleveres Brennverfahren, das für weniger Verbrauch und Emissionen sorgen soll.
In Fahrt verhält sich der Diesel eigentlich genau so, wie man es einen großen Diesel erwartet: Dumpf und sonor vor sich hin brummend läuft der Motor im unteren Drehzahlbereich, höhere Drehzahlen kann man sich sparen, zumal dank Hubraum und einer Mildhybridunterstützung sowie sofort mehr als ausreichend Schmalz geliefert wird.
200 PS liefert der 3,3-Liter-Diesel. Dazu gibt’s eine gut passende 8-Gang-Automatik, die sich nur zu einem ruppigen Gangwechsel hinreißen lässt, wenn man unsensibel mit dem Gaspedal umgeht. Die Kraft wird im 200-PS-Diesel via Hinterräder auf die Straße übertragen. Wenn man den Diesel mit Allradantrieb haben will, geht das auch – dann steht ab April ein 254-PS-Diesel als AWD zur Verfügung.
Wie sieht es mit dem Verbrauch aus? 5,0 Liter gibt Mazda für den 200-PS-Diesel an, während unserer Testfahrt kamen wir auf 5,5 Liter, was für so ein Auto okay ist. Auf 100 km/h beschleunigt der CX-60 in 8,4 Sekunden.
Sonst ist der CX-60 vor allem ein sehr komfortables Reisegefährt – die Lenkung arbeitet so exakt, wie man es sich von seinem Auto wünscht und das Interieur ist wirklich geschmackvoll mit eleganten Materialien eingerichtet.
Bei Mazda kann vieles beim Infotainment-System über einen Dreh-Drückregler in der Mittelkonsole, der optimal zur Hand liegt, geregelt werden. Überhaupt wird dafür gesorgt, dass der Fahrer ergonomisch untergebracht wird. Ein System (das optional angeboten wird) passt Sitze, Spiegel und Lenkrad an, sobald man die Größe eingibt (kann man natürlich manuell nachjustieren bzw. das System nutzen, wenn sich die Fahrer und Fahrerinnen öfter abwechseln).
Die Preise beginnen bei 50.500 Euro (damit ist der Diesel ein wenig teurer als der PHEV). In der Basis-Ausstattung Prime-Line sind jede Menge Goodies schon dabei (alle sicherheitsrelevanten Features, DAB-Radio, Navigation, etc.). Darüber gibt es noch die Exclusive-Line, Homura und als Top-Ausstattung Takumi.
Der 254-PS-Diesel startet bei 55.650 Euro (dann schon mit der Exclusive-Line) und ein Benziner kommt heuer auch noch.