Motor/E-Mobility

Junior Veloce: Was kann das erste Elektroauto von Alfa Romeo?

In der über 100-jährigen Geschichte der Marke Alfa Romeo haben sich glücklicherweise einige klingende Namen angesammelt – so musste man nur die entsprechende Lade öffnen und „Junior“ wieder hervorholen. 

Kurz zur Vorgeschichte: Alfa wollte das erste Elektroauto der Marke Milano nennen, was in Italien (und hier insbesondere dem Industrieminister) sauer aufstieß, zumal das Auto im Stellantis-Werk im polnischen Tychy gebaut wird. Die Diskussion wollte man sich ersparen, ergo gibt es bei Alfa wieder einen Junior.

Der Junior ist der erste Alfa, der rein elektrisch fährt. Aber nicht nur. Der Kunde kann alternativ auch eine Hybridvariante – italienisch „Ibrida“ genannt – mit 136 PS bekommen. Die Wahl hat man auch beim Kapitel Scudetto, das ist der traditionelle Kühlergrill bei Alfa. Aber dazu später.

Nimmt man das BEV, hat man die Wahl zwischen der Standardversion mit 115 kW/156 PS und dem Veloce mit 280 PS/207 kW. Für unsere erste Testfahrt auf der hauseigenen Teststrecke von Balocco rollte Alfa eben diesen Veloce vor. Technisch basiert der Junior auf einer Stellantis-Plattform, die unter anderem auch den Jeep Avenger oder den Fiat 600 trägt. Wobei die Plattform kein Hindernis dafür ist, ein sportliches Auto auf die Räder zu stellen, erklärt uns der Designer. Und überhaupt sei die Plattform für die Kunden ziemlich irrelevant, sagt man in Mailand weiter.

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Der Junior ist von der Statur her zwischen Hatchback und SUV angesiedelt und soll dort die Kunden abholen, wo es Alfas wie Mito oder Giulietta nicht mehr tun. Und natürlich will man mit dem Junior ganz neue Kunden gewinnen. Auch solche, die den Alfa-Spirit ins sich tragen, aber das bisher nicht wussten, sagt man Augen zwinkernd.

Das Zeug dazu hat der Junior allemal. Im Veloce hat man nicht nur einen potenten Elektromotor, auch sonst haben die Entwickler ganze Arbeit geleistet. Was uns sofort positiv auffällt ist die Lenkung. Wunderbar exakt, ohne dabei nervös zu wirken. Überhaupt passt das Handling gut und auch der Federungskomfort gibt keinen Grund zur Klage. Mit 280 PS beschleunigt der Alfa natürlich entsprechend flott – 0 auf 100 km/h geht in unter sechs Sekunden. Dabei gibt der Junior einen künstlich generierten Elektrosound von sich, den man auch wegschalten kann. Noch eine Besonderheit ist das mechanische Sperrdifferenzial aus dem Hause Torsen. Für ein Elektroauto eine überraschende Lösung, die aber prächtig funktioniert.

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Fürs verstärkte Rekuperieren hat man nur einen B-Modus im (aus anderen Stellantis-Modellen bekannten) Fahrstufen-Wählhebel.  Der Strom wird in einem 54-kWh-Akku gespeichert. Das reicht für rund 400 Kilometer im normalen Junior. Im Veloce gepaart Veloce-artiger Gangart wird’s entsprechend weniger. Geladen wird mit bis zu 100 kW.

Für den Junior gibt es tolle Sportsitze mit Wildleder, der kosten aber extra. Die Fassung für die Anzeigen erinnert auch im Junior an klassische Alfas, das gefällt und man hat auch einen angenehmen Mix aus analogen und digitalen Bedienelementen gefunden.

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Alfa hat für die Front zwei Kühlergrill-Varianten entworfen. Einen eher klassischen mit Alfa Romeo Schriftzug und einen etwas progressiveren, bei dem die Luft durch ein schwarzes Alfa-Wappen strömt. Die Optik ist Geschmackssache – allerdings gibt es für den Veloce nur die zweitere Version.

Der Junior kostet als Veloce 48.900 Euro, das Basismodell  kostet ab 39.900 Euro (den Hybrid gibts für unter 30.000 Euro). Die Autos kommen ab September, der Veloce gegen Ende des Jahres.