Meinung/Mein Tag

Wie man sich die Fußsohlen auf der Herdplatte verbrennt

Falls Sie mich dieser Tage auf der Straße gesehen und einen blaugrünen Fleck unter meinem Auge bemerkt haben sollten, keine Sorge – es ist nicht so schlimm, wie man im ersten Moment meinen könnte. Mein Kleinkind hat sich in einem Liebesanfall auf mich geworfen und im Überschwang mit dem Köpfchen meine Wange geküsst. Autsch.

Meinen Freundeskreis überrascht so etwas gar nicht mehr – da bin ich für meine (meist selbst verursachten) Blessuren so verschrien, dass ich zum Geburtstag sogar schon einen Erste-Hilfe-Koffer geschenkt bekommen habe. Am skurrilsten war wohl mein Hoppala, bei dem ich mir die Fußsohlen auf dem Herd verbrannt habe. Ja, das ist möglich.

Der Hergang lässt sich sogar plausibel erzählen: Ich hatte an der Küchendecke meiner Altbauwohnung Rundbögen, in denen sich gerne Lurch gesammelt hat. Pflichtbewusst bin ich also mit dem Staubsauger auf die Küchenkästen geklettert, um da oben sauber zu machen. Und um überall hinzukommen, stieg ich auch auf die vermeintlich kalten Herdplatten – nicht ahnend, dass meine Mutter sich kurz davor etwas warm gemacht hat. Brrrzzz!

Es hat ein paar Augenblicke gedauert, bis das Signal „Heissssss!“ von den Füßen beim Hirn angekommen ist und ich zur Seite (auf die Arbeitsplatte) gehüpft bin. Zum Glück war Sommer und ich konnte mich (schwerlich, aber doch) mit Flipflops auf der Außenkante meiner Füße fortbewegen, bis die Brandblasen weg waren.

Schlimmer geht also immer – auch, was Unfälle zwischen Mama und Kind betrifft. Manchmal reicht es, den Nachwuchs auf dem Schoß sitzen zu haben. Eine ruckartige Bewegung später ist die mütterliche Nase gebrochen – ist meiner Ärztin passiert.

laila.docekal@kurier.at