Meinung/Mein Tag

Wer auf Badewetter wartet, muss die richtige Perspektive einnehmen

Den letzten Wintertrend Eisschwimmen zum Beispiel, der erst bei Wassertemperaturen unter 5 Grad gilt. Allein beim Gedanken daran läuft es mir kalt den Rücken hinunter.

Ich Mimose tu mir ja schon nach einem Sonnenbad bei über 30 Grad schwer, die Zecherln in unter 20 Grad kaltes Wasser zu stecken. Mein Dilemma, das ich mit Freunden von bacherlwarm teile: Bei einem langsamen Einstieg muss ich spätestens an der kritischen Bauchgrenze eine peinlich lange Pause mit unbeholfenen Übergangsbewegungen überbrücken, bevor es weitergehen kann. Da braucht es viel Ausdauer, gute Atmung und den gewissen Genierer vor Zuschauern, um mich zum finalen Sprung zu überwinden. Niedrigere Temperaturen fallen für mich unter Kneippen und passieren auf keinen Fall die Kniegrenze.

Umso absurder erscheinen mir da die Kaltwasser-Fans, die auf ihrer Facebook-Seite immerhin über 2700 Fans zählen. Während ich überlegt habe, ob mich die Strumpfhose unter der Thermohose ausreichend wärmt, um ein paar Runden auf dem Eis zu drehen, sind wenige Meter weiter, andere mit einem kleinen Fetzen Badekleidung am Leib in die eiskalte Alte Donau spaziert. Falls Sie das nicht glauben, davon gibt’s sogar Videobeweise. Brrrrrr!

Nachdem das Hitzewetter auf sich warten lässt, hier der wichtigste Tipp für den Einstieg in die Kälte (wie auch immer man diese definiert): In den Bauch atmen statt in die Brust. Leider kein idealer Rat, um am sommerlichen Poolrand gute Figur zu machen. Da feile ich lieber weiter an Einstiegsmethoden. Eiswürfel kommen mir jedenfalls weiterhin nur ins Getränk.

laila.docekal@kurier.at