Polnische Turbolader, Rauchen an der Tankstelle und die Fahrrad-Liebe
Zeit läuft ab. Der Zangler meines Vertrauens hatte schlechte Nachrichten für mich. „Deinem Auto“, sagte er, „gebe ich höchstens noch ein Jahr.“
Ich blieb gefasst. Autos sind für mich Gebrauchsgegenstände, ich kann da überhaupt keine emotionale Bindung aufbauen. Leute, die sich sonntags stundenlang der Felgenpflege hingeben, sind mir suspekt. Übrigens sind mir jene, die sich an der Tankstelle zum Trinken und Tschicken treffen, genauso suspekt. Die „Autorevue“ hat diesem Thema einmal einen Artikel gewidmet, der mit folgendem Fazit endet: „Dass eine ganze Tankstelle in die Luft fliegt, wie es in Hollywoodfilmen gerne vorgezeigt wird, ist aufgrund der technischen Sicherheitsvorkehrungen an Tankstellen grundsätzlich nicht denkbar.“
Da bin ich aber beruhigt! Blöd nur, dass sich auch Benzindämpfe entzünden können, was sehr unangenehme Folgen haben kann.
Endstadium. Eigentlich wollte ich Ihnen aber von der Autosache erzählen. Also: Mein Wagen hat mich schon 244.343 Kilometer weit getragen und war mir meistens treu ergeben. Nur zwei Mal hat er mich im Stich gelassen. Einmal verabschiedete sich der Turbolader. Zur Strafe wurde er durch ein polnisches Fabrikat ersetzt. Das Ding heult zwar wie eine Feuerwehrsirene, ist aber nicht kaputt zu kriegen. Ein zweites Mal gab mein Auto mitten in Wien den Geist auf. Der Abschleppfahrer wurde beschimpft, weil er unverschämte drei Minuten lang gebraucht hat, um den Wagen aufzuladen.
Jetzt muss ich Ausschau nach einem neuen Wagen halten. Dabei würde ich am liebsten nur noch mit dem Rad unterwegs sein. Aber dafür dauert der Winter in Österreich zu lang (gefühlte acht Monate) und beruflich ist es auch kaum machbar. Ich lasse mich aber gern vom Gegenteil überzeugen.