Ohne Agenda rüberrutschen? Das funktioniert erstaunlich gut
Rauschendes Fest, gemütlicher Spieleabend, Dinner for One oder Date im Träumeland? Was darf es heuer, und ganz konkret: heute am letzten Abend des Jahres sein? Nicht immer passiert genau das, was wir geplant haben.
Ich erinnere mich an eine Silvesternacht, in der wir um 23.37 Uhr beschlossen, dass es eigentlich doch fein wäre, das Feuerwerk nicht in, sondern von oberhalb der Stadt zu sehen. Wie aufgescheuchte Hendln rannten wir durch die Straßen, bekamen tatsächlich ein Taxi, nur um auf dem Weg nach oben mit vielen anderen im Stau zu stecken. Wir stiegen aus, rannten die letzten paar (hundert) Meter zu Fuß. Um Punkt Mitternacht standen wir komplett erledigt und außer Atem dort, wo wir hinwollten. Danach hatte ich nur mehr einen Wunsch: Die hohen Haken ausziehen und ab ins Bett.
Viel zu müde
Genau dort verbrachte ich einige Silvesternächte in den ersten Lebensjahren unserer Kinder. Entweder, weil ich viel zu fertig war, um bis 00 Uhr durchzuhalten oder weil ein Kind beruhigt werden wollte, das aufgrund des Feuerwerks aufgewacht war.
Die Ansprüche an die Silvesternacht werden beizeiten hoch gesteckt: Es muss ein würdiger Abschluss eines mehr oder weniger würdigen Jahres sein. Alle müssen bestens gelaunt durch den Abend flanieren. Jeder und jede muss Spaß haben, das Essen muss munden und niemand darf sich langweilen. So viel Druck für so wenige Stunden. Das kann ja kaum gut gehen. Wie wäre es, wenn wir uns heuer zur Abwechslung kein „Muss“, sondern ein „Darf“ vornehmen? Alle dürfen sich wohlfühlen und ihren Beitrag zum Gelingen leisten. Und wenn alles anders kommt als geplant, muss das nicht schlecht sein. Im Gegenteil, die unverhofften, ungeplanten Feste sind oft die Besten. Guten Rutsch!