Beizeiten diesem dubiosem Bauchgefühl vertrauen
Das ist eine kleine Erinnerung daran, dass wir jene Dinge, die uns wichtig sind, an die wir oft denken, die wir immer vor uns herschieben, einfach machen sollten. Dieses dubiose Instrumentarium, das sich Bauchgefühl nennt, ist – bei aller Freude an der Rationalität – beizeiten ein verlässlicher Kompass.
Ich hatte kürzlich Glück. Ich durfte beim Klassentreffen mit unserer ehemaligen Deutschprofessorin sprechen und ihr erklären, dass sie ausschlaggebend dafür war, dass ich große Liebe für alles Sprachliche entwickelt habe und mich damals nach der Matura überhaupt in Richtung Journalismus denken traute. Seit einigen Jahren will ich mich dafür bedanken, immer wieder dachte ich daran, Kontakt aufzunehmen und immer ist etwas (total Unwichtiges) dazwischen gekommen.
Bitte gescheiter sein!
Meine ehemalige Professorin ist mittlerweile 83 Jahre alt. Ihren herrlichen Sarkasmus, das verschmitzte Grinsen und ihre schnelle Auffassungsgabe hat sie ohne Schrammen und Einbußen mit ins Alter genommen.
Ich habe mein Bauchgefühl mehrmals beiseitegeschoben und hätte es ewig bereut, wenn ich nicht mehr die Möglichkeit gehabt hätte, dieser Frau zu sagen, wie wichtig sie für meine Entscheidungen damals war. Seien Sie bitte viel gescheiter als ich und vertrauen sie nicht auf das Glück.
Unbedingt probieren!
Auszudrücken, was wir empfinden, kann nicht verkehrt, komisch oder unpassend sein. Manchen fällt es schwer, Worte für das zu finden, was sich im Inneren abspielt. Einen Versuch ist es allemal wert. Oder sie probieren es anders: mit einem kleinen Geschenk, einem passenden Lied, einem Gedicht oder gemeinsamer Zeit.
Wenn es da also jemanden gibt, dem Sie unbedingt etwas sagen wollen: Oder wenn es etwas gibt, dass Sie dringend tun wollen oder sollen: Heute ist ein guter Tag dafür! Und morgen auch.