Als Ciro de Lucas Hund meine kurze Karriere beim Radio sabotierte
Auftrag. Begonnen hat alles beim Radio. Der Sender „Radio RPN“ in St. Pölten war meine erste journalistische Station, in meinen Zuständigkeitsbereich fiel das Wetter. Den Moderatoren musste ich zu jeder vollen Stunde einen Bericht auf den Tisch legen. So lautete mein Auftrag.
Wetterlage. Doch ich hatte mit Widrigkeiten zu kämpfen. Da war zum Beispiel der Mangel an Daten. Es kam also immer wieder mal vor, dass ich das Dachflächenfenster öffnete, den Kopf hinausreckte und dann meine ganz eigene Einschätzung der aktuellen und künftigen Wetterlage niederschrieb. Ich behaupte dennoch, dass ich damals eine ähnliche Trefferquote hatte wie die Wetter-App von Apple heute.
Und dann war da noch Ciro de Lucas Hund. Weil dieses Gfrast so gern mit Papier spielte, pirschte es sich zu jeder vollen Stunde an, um sich den mit viel Liebe formulierten Wetterzettel zu schnappen. De Luca, der heute unter anderem Body Language Comedy macht, fand das sehr lustig.
„Mr. Hitparade“ Udo Huber werkte übrigens auch in der Redaktion. Er hatte die „Großen Zehn“, die er davor Monat für Monat in irgendeiner österreichischen Diskothek präsentierte, übrigens erstaunlich gut überstanden.
Unendlich cool. Nachdem „RPN“ der Stecker gezogen wurde, landete ich bei Radio Niederösterreich. Zuerst hörte ich mich einmal ausgiebig durch das Glocken-Archiv („Sie hören die Glocken der Pfarrkirche Aspersdorf“), dann durfte ich Straßenumfragen machen. Weil unendlich cool, zog ich selbst an heißen Tagen die dicke Jacke mit dem großen ORF-Logo nicht aus. Und wissen Sie, welchen Satz ich damals als zwischenzeitlicher Radiostar am öftesten gehört habe? „Na, ins Fernsehen will ich auf keinen Fall!“