Der KURIER-Test: Das sind die fünf besten Tennisschläger
Die Tennis-Saison neigt sich dem Ende zu, die letzten Meisterschaftsspiele oder Hobbyturniere stehen auf dem Programm. In vielen Klubs werden nach der Urlaubszeit die goldenen Herbsttage genutzt. Und es ist auch die Zeit über einen neuen Schläger nachzudenken. Über den Winter kann man sich auf das neue Gerät einspielen, um in der nächsten Saison voll damit durchzustarten. Außerdem sind viele Rackets der diesjährigen Saison schon etwas günstiger zu bekommen.
Drei KURIER-Redakteure (Christian Böhmer, Philipp Albrechtsberger und Richard Grasl) haben gemeinsam mit dem Chef des europäischen Tennisverbandes "Tennis Europe", Thomas Hammerl, zehn verschiedene Rackets getestet. Alle vier Spieler sind gute Amateurspieler mit ITN-Werten zwischen 4 und 6. Getestet wurde auf der Anlage des Tennistreff Oswald in der Wiener Prater Hauptallee unter besten äußeren Bedingungen und auf hervorragenden Courts.
Präzision, Power, Gefühl
Das Setup des Tests ist einfach: Jeder Spieler bewertet jeden Schläger nach insgesamt fünf Kriterien: Power, Kontrolle, Gefühl, Komfort und Optik, wobei die letzte Kategorie schwächer gewichtet wurde. Natürlich soll einem das Racket auch gefallen, im Match hat man dann aber doch wenig davon, wenn man in Schönheit verliert. In jeder Kategorie gibt es zehn Punkte zu vergeben, 1 ist die schwächste, 10 die beste Note.
Partner des ersten KURIER-Schlägertests war der Online-Tennis-Shop tennis-point.at. Die Angebote zu den hier getesteten Schlägern sind im Text auch direkt verlinkt. Für einen Kaufabschluss bekommt der KURIER eine kleine Provision. Der Test wurde jedoch unter vollständiger redaktioneller Unabhängigkeit durchgeführt. Dennoch sind die einzelnen Bewertungen natürlich subjektiv.
Hier sind die Ergebnisse:
1. Das beste Modell für Einsteiger: BABOLAT Pure Drive 110
Hier war sich das Testteam schnell einig. Der nur 255 Gramm schwere Schläger besticht durch tolle Power, Gefühl und Spielkomfort. Auch die Kontrolle ist trotz des vergleichsweise leichten Gewichts sehr zufriedenstellend. Gerade für Anfänger ist dieses Leichtgewicht auch armschonend. Die Schlägerkopfgröße beträgt 710 cm2 und ist damit um rund 10 Prozent größer als bei den anderen Rackets. Christian Böhmer, im KURIER Innenpolitikredakteur, nach dem Test: "Das Racket hat mich überzeugt, da es auch trotz der großen Schlagfläche wendig ist. Eine absolute Empfehlung für alle, die mit Sport so richtig beginnen wollen". Hier gehts zum Babolat Pure Drive 110.
2. Knapp dahinter: WILSON Clash
Er ist der Bestseller der letzten beiden Jahre. Wilsons völlig neu konzipiertes Modell Clash startete einen Siegeszug auf dem Schlägermarkt und ging weg wie die warmen Semmeln. Nur um einen Punkt musste sich das Ultra-light-Modell mit 265 Gramm in der KURIER-Bewertung dem Konkurrenten von Babolat geschlagen geben. Besonders auffällig beim Clash ist der weiche Rahmen, der für besonders hohen Spielkomfort sorgt, allerdings bei höherem Spieltempo zu etwas mehr Ungenauigkeit neigt. Im Vergleich zum Babolat 110 ist die Schlagfläche kleiner. Hier kann man aber ebenso ein Modell mit größerer Schlagfläche wählten. Hier gehts zum Wilson Clash 100UL.
3. Die Überraschung: TECNIFIBRE RSL Section
Die Modelle des französischen Herstellers Tecnifibre sind in Österreich noch nicht weit verbreitet und waren für die Tester damit auch die große Unbekannte. Und die große Überraschung. Das Modell RSL Section mit 280 Gramm überzeugte vor allem durch die Power und das extrem gute Preis-Leistungsverhältnis. Zum Testzeitpunkt war der Schläger um gut 30 Prozent günstiger als die vergleichbaren Rackets dieser Kategorie.
KURIER-Digitalchef Richard Grasl war beeindruckt: "Die Schläger dieser Firma werden mit Sicherheit bald eine größere Rolle auf dem heimischen Markt spielen. Power und Kontrolle sind außerordentlich hoch". Auf der Profi-Tour spielt der aktuelle Weltranglistenzweite Daniil Medwedew aus Russland Tecnifibre. Hier gehts zum Tecnifibre RSL Section.
4. Für die Fortgeschrittenen: YONEX VCore Pro 97
Wer mit diesem Schläger den Ball genau trifft, erlebt seine Wunder - und der Gegner auch. Mit der nur 626 cm2 großen Schlagfläche muss der Treffpunkt allerdings auch sehr genau sein. Gute Beinarbeit und Schlagausführung sind hier gefragt. Dann jedoch lässt die 310 Gramm schwere japanische Rakete kaum einen Wunsch offen. Power und Kontrolle wurden von allen vier Testspielern beinahe mit der Höchstnote bewertet. Philipp Albrechtsberger, ab Herbst neuer Sportchef des KURIER, war angetan: "Dieser Schlägertyp ist sehr grifflastig, was dem Schlag eine hohe Kontrolle verleiht. Dennoch ist es für große Spieler wie mich möglich, genügend Power auf den Ball zu bringen". Einziger Wermutstropfen war der zum Testzeitpunkt hohe Preis, der rund 20 Prozent über den vergleichbaren Modellen liegt. Derzeit gibt es den Yonex allerdings äußerst günstig im Angebot. Hier gehts zum Yonex VCore Pro 97.
5. Der Testsieger: HEAD Gravity S Graphene Tour
Diese Entscheidung fällte die Testergruppe einstimmg. Mit einer Gesamtwertung von 129 Punkten erreichte das aktuelle Modell des österreichischen Herstellers Head überlegen Platz 1. In den Kategorien Power und Kontrolle schnitt der Gravity zwar ex aequo mit dem Yonex-Modell ab, die entscheidenden Punkte holte er allerdings in den Kategorien Gefühl und Komfort. Und auch die Optik mit den unterschiedlichen Lackierungen auf den beiden Seiten des Schlägers gefiel.
Die etwas größere Schlagfläche (645 cm2) erhöht den Spielkomfort, geht aber nicht zu Lasten der Power. Auch dieser Schläger ist etwas grifflastig, aber nicht ganz so stark wie jener von Yonex. "Insgesamt besticht dieser Schläger dadurch, dass er in allen Kategorien auf sehr hohe Werte kommt. Er hat so gesehen keine Schwäche und wird von vielen Turnierspielern gerne genutzt", resümiert Thomas Hammerl, der in Basel die Geschäfte des europäischen Tennisverbandes leitet. Hier gehts zum HEAD Gravity S Graphene Tour.
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