Angelina Jolies Neustart: Plötzlich Modedesignerin und Operndiva
Mode? Mit diesem Thema wollte sich Angelina Jolie eigentlich nie allzu viel beschäftigen. Fragen über Vorlieben in Sachen Look und Style waren in Interviews meist unerwünscht, Einladungen zu Fashion-Shows schlug der Hollywoodstar stets aus.
„Stiefel, ein Lieblingsmantel, eine Lieblingstasche, ich wechsle die Sachen nicht oft, verstehen Sie?“, erklärte sie in einem ihrer raren Interviews mit der US-Vogue.
Umso überraschender, dass die Schauspielerin nun ein eigenes Fashion-Label aus der Taufe gehoben hat. Im „Atelier Jolie“ soll nachhaltige Mode in jeglicher Hinsicht entworfen werden, auch in Kollaboration mit umweltbewussten Designern.
So wie Jolies erster Streich mit dem Luxuslabel Chloé: Im Herbst soll es die erste Abendmode-Kollektion geben, wohl aus hochwertigsten Materialien und mit Sicherheit sündteuer. (Chloé -Chefdesignerin Gabriela Hearst wird sich nach der Kooperation und einer regulären Kollektion im Herbst von Chloé zurückziehen)
Elegant und eintönig
Die Stücke entsprechen damit dem Stil von Jolie selbst. Privat setzt sie auf Ballerinas, weite Hosen und Kaftans, Erdfarben und Luxuslabels wie Brunello Cucinelli – minimalistisch und ohne Logo.
Auf dem roten Teppich bleibt sie meist in ihrer monochromen Farbwelt – gerne Schwarz oder Weiß, manchmal darf es auch glänzen. Die Kleider bestechen durch einfache Schnitte gepaart mit puristischem Glamour. Sie sind manchmal raffiniert, aber meist zeitlos elegant und etwas eintönig. Für Aufsehen sorgt ohnehin ihre Person allein, dazu braucht die 48-Jährige keine Extrem-Outfits.
Das Stricklabel St. John trennte sich sogar von Jolie als Werbebotschafterin, weil ihre Bekanntheit die Mode der Marke überschatte, so St. John.
Nächster Oscar mit Maria Callas-Film?
Dass sie nicht nur im Mode-Zirkus eine große Nummer mit Vorzeige-Standards werden will, sondern auch im Filmfach wieder mit Qualität statt Fantasy-Blockbustern („Maleficent“, „Eternals“) punkten möchte, beweist ihre neue Rolle als Opern-Legende Maria Callas. Schon jetzt wird gemunkelt, Jolie habe es damit auf einen zweiten Oscar abgesehen – nach Filmverrissen in den vergangenen Jahren.
Für gute Parts gebucht zu werden, soll gar nicht so einfach für den Superstar sein. Böse Zungen munkeln, dass Produzenten ihre Zweifel an Angelina haben, weil sie als Person schon zu bekannt und äußerlich zu markant ist, um glaubwürdig in andere Rollen schlüpfen zu können.
Kämpft für gute Rollen
Wie wichtig der Ex-Frau von Brad Pitt aber die Anerkennung der Branche ist, zeigt auch die Tatsache, dass sie ihren Manager 2013 feuerte, als dieser ihr vom Engagement in „Gravity“ abriet – ein Film, der mit Sandra Bullock zum viel gelobten Oscar-Hit wurde.
Nach Scheidung, Sorgerechtsstreit und einem zurückgezogenen Leben, hat Jolie also offenbar wieder Motivation getankt. 2021 meinte sie: „Die letzten paar Jahre waren hart. Ich habe mich darauf konzentriert, unsere Familie zu heilen. Es wird langsam wieder besser, so wie das Eis schmilzt und das Blut in meinen Körper zurückkehrt.“ Die Lebensenergie scheint zurück.