Kultur

Die Sieger der NESTROY-Preise: Leistungsschau, diesmal im TV

Die NESTROY-Gala findet heut’ statt, wir haben das rumsitzen satt, hier spielten sie trotz der Pandemie...“ Musikalisch fing die Theaterpreis-Verleihung an, ein Reim des Eröffnungssongs sei noch zitiert: Als „Leistungsschau, diesmal im TV“.

Denn statt der Bühnengala gab es am Sonntagabend eine ORFIII-Fernsehshow, bei der die NESTROYs verliehen wurden. Und weil die Saison war wie eine Achterbahnfahrt, moderierten Stefanie Reinsperger, Philipp Hochmair und Peter Fässlacher vom Prater aus: „Die Welt stand wirklich Kopf“, sagte Fässlacher, bevor Reinsperger eine Achterbahnfahrt begann. Und Hochmair holte sich eine Zuckerwatte.

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Die Gewinner

Die Preisträger wurden im Vorfeld von einem Kamerateam überrascht – was für berührende wie lustige Szenen sorgte. Franz Pätzold etwa glaubte, nur über seine Nominierung als Bester Schauspieler zu sprechen („voll geil“), fühlte sich „preisunverdächtig“ – und sagte dann ein Wort mit „Sch“ und eines mit „A“ am Anfang, als Burgtheaterdirektor Martin Kušej ihm die goldene Statue überreichte.

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Caroline Peters, beste Schauspielerin, fand im Spionage-Museum in Berlin in einem Safe ihren NESTROY und sagte: „Das gibt’s doch nicht.“

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Choreografin Florentina Holzinger (Beste Regie für „Tanz“ im Tanzquartier Wien), ebenfalls nichtsahnend interviewt, fand die Nominierung lustig, da sie sich selbst „nie als Regisseurin verstehen würde“, zeigte dann ihr „Kamera-Smile“ und freute sich „mega“.

Alexander Absenger (Beste Nebenrolle als Charlotta Iwanowna im „Kirschgarten“ in der Josefstadt) war sprachlos.

Auch aufstrebende junge (diesmal regieführende) Theaterschaffende wurden von der siebenköpfigen Jury (Leitung: Ulli Stepan) ausgezeichnet: Bérénice Hebenstreit und Mathias Spaan siegten in den Nachwuchskategorien, die vom KURIER präsentiert wurden. Sie erfuhren davon bei einem Video-Interview, während dessen sich Fässlacher immer festlicher kleidete, um schließlich die Statuen zu präsentieren.

Der Bühnenverein, der die NESTROYs vergibt, ehrte mit einem Bühne-Spezialpreis zwei Persönlichkeiten, die darauf pochten, dass die Politik während der Pandemie nicht auf die Kultur vergisst: Helga Rabl-Stadler (Salzburger Festspiele) und Herbert Föttinger (Theater in der Josefstadt). Und der „Corona-Spezialpreis“ ging an die Online-Produktion „Der Kreisky-Test“ von Nesterval.

Mit dem ORFIII-Publikumspreis wurde Michael Niavarani in seinem Theater im Park überrascht, wo dieser gerade mit Harald Schmidt („ein bisschen flüssiger, Herr Fässlacher!“) auf der Bühne stand.

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Als beste Bundesländer-Aufführung wurde „Hamlet“ am Landestheater Niederösterreich ausgezeichnet, zur besten Aufführung im deutschsprachigen Raum wurde „Der Mensch erscheint im Holozän“ am Schauspielhaus Zürich gekürt. Beste Ausstattung: Ene-Liis Semper und Tiit Ojasoo für „Meister und Margarita“ am Akademietheater. Beste Off-Produktion: „Dunkel lockende Welt“ im Werk X.

Als bestes Stück wurde, wie bereits bekannt, „Schwarzwasser“ von Elfriede Jelinek ausgezeichnet. Sie habe, wie die Nobelpreisträgerin in einer Audiobotschaft sagte, aus der „b’soffenen G’schicht“ auf Ibiza eine Parabel für die „Lächerlichkeit des Großen und die plötzliche Größe des Lächerlichen“ zu machen versucht. Und Lebenswerk-Preisträger Christoph Marthaler war sehr stolz und freute sich sehr.

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