Der Prado in Madrid sperrt wieder auf
Das weltberühmte Prado-Museum in Madrid hat nach fast dreimonatiger Corona-Zwangspause am Samstag seine Türen mit einer Sonderausstellung „Reencuentro“ (Wiederbegegnung) wieder geöffnet. Zugänglich ist zunächst nur ein Drittel der Ausstellungsfläche, und es dürfen nur 1.800 Besucher zugleich und unter strengen Sicherheitsauflagen in den Kunsttempel der spanischen Hauptstadt.
Zusammen mit dem Thyssen-Bornemisza und dem Reina Sofia, die ebenfalls wiedereröffnet wurden, bildet der Prado das „Triangulo de Oro“, das „Goldene Kunstdreieck“ im Zentrum Madrids.
In der Sonderausstellung „Reencuentro“ sind erstmals Werke wie „La Anunciacion“ (Die Verkündigung) von Fra Angelico, „El Descendimiento“ (Die Kreuzabnahme) von Rogier van der Weyden, die „Saturn“ von Francisco de Goya und Peter Paul Rubens oder „Las Meninas“ (Die Hoffräulein) und „Las Hilanderas“ (Die Spinnerinnen) von Diego Velazquez gemeinsam zu sehen. Insgesamt werden 250 Werke gezeigt, von denen 190 neu platziert wurden.
Der Prado war wegen der Pandemie am 12. März geschlossen worden. In der Zeit der Zwangsschließung hatte der Online-Auftritt des Museums großen Zulauf. Auf der Webseite wurden viele Meisterwerke des Museums gezeigt und erklärt, darunter Bilder von Velazquez, Goya, Raffael und Hieronymus Bosch. Mit mehr als 8.600 Gemälden, Zeichnungen, Drucken und bis zu 700 Skulpturen ist der Prado eines der größten und bedeutendsten Kunstmuseen der Welt.
Im vergangenen Jahr, dem 200. Jubiläum des Museums, hatte es einen Besucherrekord gegeben. Mehr als 3,2 Millionen Menschen kamen in den Prado. Für das laufende Jahr rechnen die Verantwortlichen jedoch nach Angaben von Ende April mit Mindereinnahmen in Höhe von etwa 70 Prozent. 2018 lagen die Einnahmen bei knapp 47 Millionen Euro.