Isabel Allendes Rückkehr ins „Geisterhaus“
Von Peter Pisa
Katastrophen, kleine und große, gibt es überall. Sie sollen nicht als Ausreden dienen. Entscheidens ist: Was willst DU SELBER tun mit deinem wertvollen Leben? Unter diesem Gesichtspunkt schreibt Violeta dem Enkelsohn einen Brief über ihre 100 Jahre: von Pandemie zu Pandemie, Spanische Grippe bis Corona.
Verwandtschaft
Mit „Violeta“ kehrt Isabel Allende zum ersten Roman „Das Geisterhaus“ (1982) zurück – die neue Heldin ist mit der alten Familie Trueba verwandt.
Leider fehlt die Magie, keine Gegenstände fliegen diesmal mit Geisteskraft durch die Luft. „Violeta“ ist purer chilenischer Realismus inkl. Pinochet; und auch mit Hurrikan, Erdbeben, langweiligen Männern, mit Weltwirtschaftskrise. Isabel Allendes eigenes Leben ist mit eingepackt, sie wird am 2. August 80: Exil, drei Hochzeiten, der Tod der Tochter.
Violeta wird im Alter Feministin, auch das passt zu Allende, deren Essay „Was wir Frauen wollen“ (2021) nicht allein für Fans ist.
Isabel Allende: „Violeta“
Übersetzt von
Svenja Becker.
Suhrkamp Verlag.
400 Seiten.
26,95 Euro
KURIER-Wertung: *** und ein halber Stern