Franz Suess: Diesmal schmerzen die Bilder besonders
Von Peter Pisa
Danach braucht man eine Pause. Will nur auf den leeren Plafond schauen. Keine neuen Bilder im Kopf haben.
Immer ist das so bei Franz Suess, diesmal schmerzt es besonders intensiv. Es reicht ja schon, wenn man die einsamen Menschen sieht, die den Briefträger jeden Tag fragen, ob er etwas hat für sie; und die ihm ein Packerl Tee schenken, weil sie sonst niemanden kennen, dem sie Tee schenken könnten.
In Zinshäusern
Die Zeichnungen sind bunt und trotzdem düster (siehe oben) und passen schon deshalb zum Leben der Menschen, auf deren Seite der gebürtige Linzer aus Wien-Ottakring steht. Schön ist hier niemand, viel Geld hat niemand, ohne Widersprüche ist schon gar niemand. Zärtlichkeit sucht jede(r).
„Diebe und Laien“ spielt in heruntergekommenen Zinshäusern, es wird gestohlen und falsch verdächtigt. Es ist nicht allein ein grafischer Roman. Franz Suess kann auch mit Dialoge erzählen. Alles ist unspektakulär, alles ist echt. Leider.
Franz Suess:
„Diebe und Laien“
Avant-Verlag, Berlin.
ISBN 978-3-96445-076-0
378 Seiten.
29,90 Euro
KURIER-Wertung: **** und ein halber Stern