Zur Ruhe kommen
Von Lisbeth Bischoff
Die königliche Krypta wurde durch aufwändige Bauarbeiten erweitert, da sie zu klein wurde. Und so können Willem-Alexander und Máxima auch in der Familiengruft bestattet werden.
Seit 1584 ruhen Mitglieder der niederländischen Königsfamilie in der königlichen Krypta der Nieuwe Kerk in Delft, wie Prinzgemahl Claus, Königin Juliana und Prinzgemahl Bernhard. Die frühere Königin Beatrix schaffte durch die neue Anordnung der Särge Platz für sich und König Willem-Alexander. Die Entscheidung der Gruft-Vergrößerung fiel bereits vor elf Jahren.
Seit dem Umbau bietet die Krypta Platz für 24 Särge und für ein Urnenregal. Es wurde ein neuer Kellerraum unter der Kirche geschaffen, der in einzelne Kammern unterteilt wurde.
Verantwortlicher Architekt ist Peter Van Hoogevest: "Es ist ein heller Raum, nicht düster oder stickig." Bislang musste ein rund 100 Kilogramm schwerer Grabstein angehoben werden, um in die Krypta zu gelangen. Jetzt müssen die Oranjes nur noch um Zutritt bitten. Denn einen Schlüssel hat nur der Bürgermeister von Delft und der Direktor der Königlichen Sammlungen.
Die Gesamtkosten für die Erweiterung der Krypta beliefen sich auf rund vier Millionen Euro. König Willem-Alexander bezahlte für seine letzte Ruhestätte 400.000 Euro aus der eigenen Tasche.
Bei dieser Gelegenheit fällt mir eine Geschichte von Otto Habsburg ein, die mir Autor Georg Markus erzählt hat. Auf die Frage, wie oft er die Kapuzinergruft – immerhin die Grabstätte seiner Vorfahren – besucht habe, antwortete er: „Ich war eigentlich nur dreimal dort. Das erste Mal beim Begräbnis von Kaiser Franz Joseph. Damals war ich vier Jahre alt. Dann in den 70-er Jahren, um mir die Gruft einmal anzusehen und zuletzt im Jahr 1989 beim Begräbnis meiner Mutter, Kaiserin Zita. Immer, wenn ich dorthin komme, habe ich den Eindruck, die Padres schauen mich von oben bis unten an, um mich schon einmal abzumessen, für später …“