Kolumnen

Sünden (2)

An dieser Stelle war kürzlich von Bausünden in Wien die Rede und davon, dass dafür niemand zur Verantwortung gezogen wird – von Sich-Schämen gar nicht zu reden. Es erreichten uns unzählige Reaktionen mit weiteren Beispielen oder mit Zorn über das konkrete.

Das konkrete: Zehnstöckige Betonschluchten für ein Mammut-Wohnprojekt im bis dato dörflichen Vorstadt-Grätzl Alt-Penzing mit dem an Zynismus nicht zu überbietenden Namen „Kennedy Garden“; mehr als 500 Wohnungen plus 200 im benachbarten Baumerdrückungsprojekt „Alice in Cumberland“. Vorstadtidyll ade, ein schauerliches Verkehrs-„Konzept“ wird Alt-Penzing und Umgebung zusätzlich zur Verkehrshölle verkommen lassen.

Apropos Reaktionen: Keine kamen vom explizit angesprochenen Christoph Chorherr (der Grüne warf sich vehement für das Projekt ins Zeug). Vom Bauträger. Vom Bezirk. Und von der Stadt Wien. Motto: Schmeck’s, Kropferter, das bisserl Wirbel halt’ ma schon aus.