Kolumnen

Ricaaaardo

Wenn ich „Ricardo“ höre, muss ich an Steffi Werger denken. In „Sehnsucht nach Florenz“ (Empfehlung!) singt sie voller Inbrunst: „Sie hat den Brief zerrissen von Ricaaardo ...“. Es hat Jahre gedauert, bis ich geschnallt habe, dass sich Manuel Rubey und Thomas Stipsits in ihrem Kabarettprogramm „Triest“ (Empfehlung Nummero 2!) auf dieses Lied beziehen. Das alles fiel mir ein, als ich vom Boku-Wein las. „Ricardo“ (Empfehlung Nummero 3) hat heuer eine Auszeichnung der Wiener Universität für Bodenkultur erhalten. Dieser „Ricardo“ stammt nicht aus Italien, sondern vom Bio-Weingut Rummel in der Südpfalz. Dort arbeitet Anna Kutz, die den Wein eingereicht hat. Sie war für das Studium nach Österreich gekommen. „Ricardo“ ist eine Cuvée aus den pilzwiderstandsfähigen Rebsorten (PIWIs) Sauvignac, Calardis blanc und Cabernet blanc. „Nachdem der Grundwein bis Februar auf einem Feinhefelager geruht hat, wurde er schonend filtriert und liebevoll mit Kohlensäure versetzt“, erklären die Winzerin und der Winzer Karl Rummel. Im Unterschied zur brutalen Flaschengärung?, frage ich mich schmunzelnd. Namensgeber für diesen „Ricardo“ ist der jüngere Bruder Richard. „Der Schaumwein und er haben Gemeinsamkeiten: Sie sind spritzig, erfrischend frech, sensibel mit Format und jugendlichem Charme sowie echte Allrounder. Beide sind feste Rummel-Bestandteile seit 1997.“ Da war Wergers „Ricardo“ schon seit zehn Jahren fixer Bestandteil des Austro-Pops.

 

Sie kostet sich durch die Weinwelt, arbeitet als freie Journalistin und zum Ausgleich in ihrem Weingarten in Niederösterreich.
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