Normalität
Von Andreas Schwarz
Die Corona-Zeit war auch für die Medien eine, sagen wir: herausfordernde.
Zuerst galt es ja, „Corona ist da“ zu rufen. Begierig wurden ein Verdachtsfall da, drei dort vermeldet, aber keiner bestätigt – das war, als das blöde Virus noch sehr abstrakt war, noch eher öd. Als es dann ernst wurde, waren sogar die Medien geschreckt und rapportierten brav, was die türkis(-grün)en Corona-Busters im Kriegsmodus vorgaben. Später, mit ein bisschen Gewöhnung, folgten Hingucker der Marke: „Virus begleitet uns bis 2025“, „Social distancing mindestens bis 2022“, ...
Jetzt, da Virus und Abstandselefant sich langsam trollen, folgen so Psycho-Stücke wie „Ich mag physische Distanz – was, wenn sie jetzt wieder geht?“ Oder Enthüller à la „Überraschend: Was Victoria Beckham anzieht, wenn sie im Homeoffice ist“ (Jeansshorts, T-Shirt, Hotelslippers mit Smiley, verriet der KURIER). Das ist dann schon wieder sehr viel Normalität, und gar keine neue, Gott sei Dank.
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