Kolumnen

Johannas Fest: Unvergessliche Einladungen

... immer wieder mit einzigartigen Einladungen. Die Themen wechseln ebenso wie die Locations und Speis und Trank, aber jede einzelne Party bleibt in Erinnerung. Vergangenes Jahr bat Michael unter dem Motto „Karneval der Tiere“ zum Kostümfest. Heuer ging es magisch zu: „Hexen und Zauberer“ war der Titel, unter dem der unternehmungslustige Wiener zum Faschingsabend lud.

Schon die Partyzone selbst verzauberte die Gäste. Alles war mottogetreu geschmückt: Von der Decke im Entree baumelte ein riesiges Spinnennetz, schwarze Kerzen steckten in gläsernen Haltern und in der „Waffenkammer“ an der Garderobe gab es so nützliche Utensilien wie Besenstiele, Zauberstäbe und schwarze Papphüte in Kegelform.

Auch das Buffet war stilgerecht in den Farben der Nacht und des Feuers schwarz/orange gehalten. Die Kulinarik spielte aber an diesem Abend nur eine Nebenrolle. Hauptdarsteller waren die Gäste selbst und ein Meister seiner Zunft.

Bei Michaels Festen werden die Geladenen nämlich immer zur Mitwirkung aufgefordert. So hatten die Gäste die Aufgabe, je ein Zauberstück vorzubereiten. – Gut, dass ich vor Jahren an der Sommerakademie auf der griechischen Insel Zakynthos den Kurs „Magie im Spiel“ belegt hatte. Magere drei Tricks waren von dem dort erlernten Repertoire hängen geblieben.

Den, der immer gelingt, gab ich zum Besten: Man reibt auf die zu Fäusten geballte Haut eines freiwilligen Zauberhelfers etwas Asche. Nach dem Abrakadabra und Hokuspokus ist die Asche plötzlich in die geöffneten Handflächen gewandert. Wie? – Durch Magie natürlich!

Zauberer

Nachdem alle ihre kleinen Tricks vorgeführt hatten, rückte der Profi ins Rampenlicht. Michael hatte nämlich für diesen Abend einen echten Magier engagiert. Der konnte die Gedanken des Publikums lesen, Gegenstände verschwinden lassen und dann wieder hinter dem Ohr seines Besitzers hervorzaubern und aus einer vorher von zwei Gästen signierten Spielkarte, die er in Hälften zerriss, wieder eine ganze aus dem Stapel ziehen; all das und noch vieles mehr.

Eine ganze Stunde lang versetzte der Entertainer sein Publikum in Staunen. Mit dem Motto „Magie“ ist man jedenfalls als Gastgeber auf der sicheren Seite. Sicher, dass sich keiner der Partyteilnehmer auch nur eine Sekunde langweilt, oder ihn das Schauspiel gar kalt lassen könnte; sicher, dass so ein Abend unauslöschlich im Gedächtnis der Gäste bleibt.

Die Investition in einen Profi der magischen Künste ist übrigens – wie ich eben recherchiert habe – auch für Durchschnittsverdiener leistbar: Eine halbe Stunde Auftritt vor Kindern koste laut Alexander Stemer von der Plattform „Party Spass Events“ in Wien ab hundert, vor Erwachsenen hundertachtzig Euro aufwärts.

Die Preise hängen ab von der Anzahl der Zuschauer, der Dauer der Auftritte, der Art der Show und dem Veranstaltungsort. Rund dreißig Zauberer gibt es laut Stemer in Wien und etwa hundert in Österreich. Bucht man zum Beispiel über die Plattform wiener-zauberer.at, kann man sich zum Basistarif zwar keinen bestimmten Magier aussuchen, sondern die Agentur schickt einen ihrer fünfzehn Entertainer.

Dafür ist man aber noch einmal auf der sicheren Seite: Nämlich, dass auch wirklich ein Zauberer kommt. Keine Selbstverständlichkeit in Zeiten der Pandemie. Denn das Virus vom eigenen Leib fernzuhalten, bleibt selbst für die Meister der Magie eine Illusion.