Kolumnen

In kultureller Mission

Für Felipe ist es das erste Mal, dass er als Regent nach Österreich kommt. Am 19. Juni 2014 fand der Thronwechsel in Spanien statt. Bereits am 27. Oktober besucht Königin Letizia Wien. Für sie ist es eine Premiere: Es ist ihre erste offizielle Auslandsreise als Königin. Der Grund für ihr Kommen ist eine Sensation: die Gemäldegalerie des Kunsthistorischen Museums widmet dem spanischen Maler Diego Velázquez zum ersten Mal im deutschsprachigen Raum eine Ausstellung.

Und wieder soll eine Ausstellungseröffnung der Grund für den Wien-Besuch des Königspaares sein. Das Belvedere zeigt vom 28. Jänner bis 29. Mai "Eine Obsession - Dalí - Freud". Auf Nachfrage beim Belvedere gibt es keine Auskunft über den Besuch von Felipe und Letizia, dafür aber großes Stillschweigen.

Schneller als erwartet wird der damals 46-jährige Felipe König von Spanien. Seine Eltern haben den fleißigen und immer anspruchslos einsatzfreudigen Felipe als den "am besten vorbereiteten" Thronfolger in der Geschichte Spaniens gerühmt. Als Stellvertreter des gesundheitlich angeschlagenen Monarchen Juan Carlos hat er schon beträchtliche Erfahrung und Routine und war als Thronerbe als Platzhalter gefordert. Immer an seiner Seite ist Letizia, die es von Anfang an als Bürgerliche und Geschiedene am spanischen Königshof nicht leicht hat.

Laut Kritikern verpatzt Letizia bereits ihren ersten öffentlichen Auftritt an der Seite von Felipe bei ihrer Verlobung am 6. November 2003. Als ihr Bräutigam auf eine Journalistenfrage zu antworten beginnt, fällt sie ihm ins Wort. Das ist gegen jede höfische Etikette. Dem zukünftigen König von Spanien ins Wort zu fallen, dafür sieht das spanische Hofprotokoll keine Entschuldigung vor.

Besser sind die Beziehungen zwischen Spanien und Österreich, nicht zuletzt durch die historische Verbindung der beiden Länder durch das frühere gemeinsame Herrscherhaus Habsburg. Geschichte verbindet eben.