Kolumnen

Familienfeier in Norwegen

Es ist ein wichtiges Ereignis im Leben der jungen Dame (aus dem Hause „Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg“), hat  sie doch als Thronfolgerin den evangelisch-lutherischen Glauben anzunehmen.


Auch wenn der König seit einer Verfassungsänderung des Staatskirchenrechts im Mai 2012 nicht mehr formelles Oberhaupt der Kirche ist, muss er sich zum evangelisch-lutherischen Glauben bekennen. Und daher werden im Königshaus mit Wikinger-Tradition mit der Konfirmation die Weichen für die spätere Thronübernahme von Ingrid Alexandra gestellt.


Die Zeit drängt nicht, denn noch hält ihr Opa, König Harald (82) das Zepter fest in der Hand. Nach ihrem Vater, Kronprinz Haakon (46), steht sie an zweiter Stelle der Thronfolge. Das wurde erst 1991 durch eine Gesetzesänderung möglich. Die bisher rein männliche Thronfolge wurde damals auf erstgeborene weibliche Nachkommen erweitert. Und daher wird wohl Ingrid Alexandra einmal die erste Frau als Staatsoberhaupt werden.


Die Konfirmation findet in der Schlosskapelle in Oslo statt. Dort wurde Ingrid Alexandra am 17. April 2004 getauft. Namhafte Paten hatte sie reichlich: Neben  Harald von Norwegen waren das noch Kronprinz Frederik von Dänemark, Kronprinzessin Victoria von Schweden, (der spätere) König Felipe von Spanien, ihre Tante Prinzessin Maertha Louise von Norwegen und ihre Großmutter mütterlicherseits, Marit Tjessem.

Jetzt wird die Konfirmandin einige ihrer Paten wiedersehen. Kein Wiedersehen hingegen gibt es im Herbst mit ihren Klassenkameraden. Denn auf eigenen Wunsch möchte Ingrid Alexandra die Internationale Schule im noblen Osloer-Vorort Bekkestua verlassen und ihr letztes Schuljahr an der öffentlichen Schule in Uranienborg verbringen. Die Königin in spe praktiziert also jetzt schon Bürgernähe.


Frei nach Schiller: „Früh übt sich, wer eine Meisterin werden will!“