Es geschah am 17. Februar 2012
Von Lisbeth Bischoff
Es ist ein Paradies für „Schneekönige“ und „Skikaiser“. Die Krone setzte dem Arlberg aber der Adel auf – allen voran Hollands Regenten, die seit 1959 alljährlich nach Vorarlberg kommen. Lech war in den 1930ern eine arme Gemeinde, ohne Skilift und mit nur wenigen Gästen. Erst mit der Motorisierung kamen der Fremdenverkehr und die betuchte Klientel in die Region.
Königin Juliana der Niederlande ( 2004 mit 94) erkor den Arlberg zum bevorzugten Urlaubsdomizil. Diskretion ist Ehrensache – erleichtert durch den Umstand, dass man die hohe Herkunft der Touristen kaum auf den ersten Blick erkennt. Auf extra abgesperrte Pisten verzichtet die Familie seit jeher. Sie ist in Skikleidung gut getarnt.
Die blaublütigen Besucher treffen meist erst unten im „Ziel“ die Fotografen, die sich und der Weltpresse ein Bild machen wollen – ein gut funktionierendes Übereinkommen zwischen Königshaus und Paparazzi.
Nur einmal wird der Fototermin abgesagt: Als Prinz Friso, Zweitgeborener von Julianas Tochter Beatrix (heute 82) am 17. Februar 2012 am Zuger Tobel von einer Lawine verschüttet wird. Obwohl damit der Glanz des Nobel-Skiorts damit Kratzer abbekam, machen die Niederländer schon ein Jahr später wieder Urlaub am Arlberg. Es sind die langjährigen, tiefen Freundschaften, die sie mit Lech verbinden.
Am 18. Februar 2013 gibt es beim traditionellen Fototermin allerdings kein übliches Statement. Die Pressestelle des Königshauses bittet im Vorfeld um Verständnis. Prinzessin Mabel (heute 51), Ehefrau des verunglückten Prinzen, hält sich mit ihren beiden Töchtern ebenfalls in Lech auf, bleibt aber aus begreiflichen Gründen dem Fototermin fern. Johan Friso Bernhard Christiaan David von Oranien-Nassau erliegt am 12. August 2013 seinen Verletzungen.
Was der Familie bleibt, sind frohe Erinnerungen an unbeschwerte Ferientage am Arlberg, trotz allem ihrem liebsten Zuhause außerhalb der Palastmauern.