Kolumnen

Die Queen – der Fels in der Brandung

Aufgrund der Corona-Krise wendet sich die Monarchin vor kurzem mit einer Rede an ihr Volk. Es war ihre vierte außergewöhnliche Ansprache: 1991 zum Golfkrieg, 1997 zum Tod ihrer Ex-Schwiegertochter Diana und 2002 nach dem Tod ihrer Mutter, Queen Mum.

Morgen, am 21. April, wird das britische Staatsoberhaupt 94 Jahre alt. Die alljährliche Geburtstagsparade „Trooping The Colour“, die normalerweise am zweiten Samstag im Juni stattfindet, ist in der traditionellen Form bereits abgesagt. Es soll gefeiert werden, doch weiß man bis dato noch nicht wie. 23.226 Tage, 16 Stunden und 23 Minuten – diese Regierungsdauer ihrer Ur-Ur-Großmutter Königin Victoria erreicht Queen Elizabeth am 9. September 2015 und regiert seither länger als jeder andere Monarch in der britischen Geschichte.

Stürmische Zeiten derzeit für die Queen auch innerhalb der Palastmauern: ihr Lieblingssohn Prinz Andrew ist wegen seiner Freundschaft zu Jeffrey Epstein mehr als nur in die Kritik geraten, Lieblingsenkel Harry hat sich mit seiner Familie in Richtung Los Angeles verabschiedet und die Scheidungen von Enkel Peter Philips und des Neffen David Armstrong-Jones stehen ins Haus.

Kein Windstoß der Geschichte konnte Ihrer Majestät innerliche Festigkeit je erschüttern – und keine Sturmbö ihre Frisur. Seit 1952 trägt sie nicht nur Krone und Kronjuwelen, sondern auch unzählige unsägliche Hüte auf ihrem dauergewellten, spraygefestigten Haar.

Aussehen und Auftreten der Königin haben sich in den vergangenen Jahrzehnten kaum verändert. Queen-Befürworter sagen, sie setze modische Trends, jage nicht hinter ihnen her. Die anderen meinen, im Buckingham Palast herrsche modische Eiszeit. Elizabeth II., die 41. Monarchin seit den Tagen Wilhelm des Eroberers, verkörpert vollendete Beständigkeit.

Doch wie sagte schon ihre Mutter „Queen Mum“: „Man erwartet von uns nicht, menschliche Wesen zu sein.“