Tina Turner und der Marder vom Dachboden
Von Anja Kröll
Es gibt ja Viecherln, da schlägt das Herz automatisch höher. Quokkas zum Beispiel. Kennen Sie nicht? Kennen Sie sicher! Diese niedlichen Mini-Kängurus, die in Australien beheimatet sind, mit dem lieben Gesicht, dass das Quokka immer freundlich dreinblicken lässt.
Noch nie jemanden sagen gehört: Bäh, so a grausiges Tier. Oder: Schau, wie glücklich das dreinschaut. Ist ja nicht zum Aushalten! Quokkas rufen Rufe der Entzückung hervor.
Müsste man nicht in Australia, sondern in Austria ein Pendant zum Quokka suchen, kommt einem noch am ehesten der Otter in den Sinn. Aber fragen Sie mal einen Fischer, was der vom Otter hält. Werden Sie wenig Gegenliebe finden.
In die engere Auswahl kommt vielleicht noch der Marder. Auch irgendwie süß und klein. Aber der Albtraum eines jeden Autofahrers. Oder, wie ich seit Kurzem weiß, Hausbesitzers. Da aber auf der Alm immer noch für, bzw. in diesem Fall, gegen alles ein Kraut gewachsen ist, weiß ich nun auch etwas anderes. Marder mögen Tina Turner nicht. Vielmehr: Marder hassen Tina Turner.
Egal ob Proud Mary, What‘s Love got to do with it, I don‘t want to lose you oder The Best. Hörte der Marder, der das Zwischendach der Mardergeplagten Erzählerin bewohnte, die flotte Tina, nahm er Reißaus.
Hat die Erzählerin in etwa so geschildert: „Sobald wir den Marder gehört haben, haben wir die Tina ganz laut aufgedreht und irgendwann war der Mader weg.“
Gut, es ist bekannt, Mader mögen weder strenge Gerüche, noch laute Geräusche. Aber Tina ist ja Musik, kein Geräusch, geschweige denn Lärm.
Bleibt die Frage, ob das australische Quokka auch mit Flucht auf die Queen of Rock‘n Roll reagieren würde.
Oder ob dieses eher bei AC/DC den Highway to Hell sucht.