Warum sie im Kindergarten arbeiten und wie sie mit Medien umgehen
Von Heinz Wagner
Emily Slanina (18) hat „schon als Kind in die Freundschaftsbücher immer reingeschrieben, dass ich einmal Kindergärtnerin werden will. Irgendwann als ich dann später nicht wusste, was ich machen werde, hat mich meine Mama daran erinnert.“
Und wie kam das, warum solltest du schon immer Kindergartenpädagogin werden?
Ich hab immer schon jüngeren Kindern geholfen. Später hab ich dann auch meine berufspraktischen Tage in der Hauptschule in einem Kindergarten gemacht.“
Katrin Karadas (18) findet, „dass die Zukunft in der Hand der Kinder liegt und daher schon früh Bildungsarbeit gemacht werden soll und muss.
Zum Umgang mit (neuen) Medien sagt sie: „Im Unterricht hab ich das Bilderbuchkino mit Powerpoint bearbeitet. Ich setz in der Arbeit mit Kindern oft Bilderbüchern, Bilder allgemein ein, weil dadurch vieles anschaulicher wird.
Selber benutzt sie natürlich Handy und „Laptop, in der Schullaufbahn ist es notwendig, mit digitalen Medien zu arbeiten und wird immer notwendiger werden. Auch im Kindergarten haben digitale Medien sehr viel Einfluss. Aber der Einsatz“, findet sie „muss zeitlich begrenzt werden“.Oft würden Eltern Handys oder Tablets falsch verwenden. „Kinder sollten damit nicht ruhig gestellt werden. Kinder sollten den Umgang mit Medien lernen oder können. Unsere Bildungsarbeit ist, das gemeinsam mit Kindern zu machen…“
Florian Hauptmann (18) kam früh mit dem Kindergarten – nicht nur als ganz junges Kind – in Berührung. „Meine Mama arbeitet im Kindergarten, ich war im Sommer oft dabei, mir hat’s einfach gefallen. So hab ich mir gedacht, warum nicht“ als eigenen Job. „Ich möchte auch wirklich in den Beruf einsteigen.“
„Natürlich“, so meint er auf die entsprechende Frage, „waren im Freundeskreis und auch in der Familie einige skeptisch, dass ich als Mann diesen Beruf ergreife“.Bei Kolleginnen sei er mit offenen Armen aufgenommen worden, selbstverständlich sei er dennoch immer wieder auch mit Vorurteilen und Skepsis konfrontiert, weshalb er so manches dann doch auch hinterfrage, jedoch nie die Berufswahl.
Auch die ebenfalls 18-jährige Dina Gabr hat „relativ früh gemerkt, dass ich sehr gern mit jüngeren Kindern arbeite. Ich hab selber einen kleinen Bruder und hab viel mit ihm gespielt und gemacht. Im Kindesalter hab ich schon gewusst, ich will später mit Kindern arbeiten.
Meine Eltern sind auch beide im Kindergarten.“
Zum Umgang mit (neuen) Medien meint sie: „Ganz wichtig ist eine Zeitbegrenzung. Und dass ich als Eltern auch weiß, was genau macht mein Kind mit digitalen Medien. Oder auch zu wissen, wohin gehen die Daten des Kindes?“
Gibt es dazu Elternabende im Kindergarten?
Eltern sind oft skeptisch. Die einen sagen: Nein, keinesfalls sollen meine Kinder mit neuen Medien umgehen. Andere verwenden sie, um Kinder ruhig zu stellen. Ich fände es sehr wichtig, in jedem Kindergarten Elternabende dazu zu machen.
Ich selber verwende im Kindergarten zum Beispiel das Handy, um Fotos zu machen, erkläre den Kindern dann, was ich fotografiere, drucke die Fotos dann aus und hänge sie auf, dann lösch ich sie auch vom Handy.
Deine Lieblingshaarfarbe/dein Lieblingskopftuch
Eine Frage, die sich natürlich aufdrängt, nachdem die für Integration und Frauen zuständige Ministerin eine Ausweitung des Kopftuchverbotes auf Pädagoginnen vorgeschlagen hat: Wie stehen sie zu solchen Vorschlägen Und wie reagieren Kindergartenkinder auf Sie/dich?
Ich finde, man kann das Kopftuch nicht verstecken. Kinder sehen auch auf der Straße Frauen mit Kopftuch, wenn man das Pädagoginnen oder in sozialen Berufen verbietet, zensiert man Sachen. Und ich fände es schade, dass ich dann meine Ausbildung nicht einsetzen dürfte.
Für Kinder ist das übrigens oft gar kein Thema. Erst heue Vormittag hat als wir mit den Kindern gequatscht haben, ein Mädchen meine Kollegin Emily nach ihrer Lieblingshaarfarbe gefragt und mich, welches Kopftuch ich am liebsten trage.