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Von Krkis bis Fridolin – Bilderbuchabenteuer im Meer

„Krake ist mein Lieblingstier“, beginnt Lucas Albiez zu erzählen, wie es zu jenem Bilderbuch kam, das diesen Samstag (19. Oktober 2019) im Buchkontor am Kriemhildplatz (Wien Rudolfsheim-Fünfhaus) offiziell vorgestellt wird. Der Kinder-KURIER besuchte den Autor im Kreativhaus der Lebenshilfe in Wien-Leopoldstadt. Er sitzt und schreibt in Blockbuchstaben Wörter rund um eine Zeichnung. Am anderen Ende dieser Gruppe, die farbTON heißt, formt Magdalena Weiss, die sie hier alle nur Martha nennen, einen mittelgroßen Baum aus Ton. Andere Nutzer_innen der Tagesstätte arbeiten an unterschiedlichsten bildnerischen Werken oder beobachten interessiert die Begegnung des Journalisten mit dem Buchautor aus ihren Reihen.

Der 28-Jährige besucht lieben gern den Tiergarten Schönbrunn und das Haus des Meeres. Mit Eindrücken von dort zeichnet und malt er meist ein Bild und schreibt drum herum wie oben beschrieben. Er zeigt später dem Kinder-KURIER auch die Ur-Krake, die er da noch Krkis benamste. Aus der Krake entwickelte Lucas Albiez im Wechselspiel mit einem Betreuer der Kreativstation, Peter Mitschitczek eine ganze Geschichte – und einen neuen Namen.

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„Fridolin der Krake“ ...

... heißt das Bilderbuch, in dem der Krake auch noch eine Schwester namens Frieda hat, auf Rosalinde, die Schildkröte ebenso trifft wie auf die Seegurke Grete, die besonders lustig in die Buchseite lacht. Sein bester Freund wird der Wal, der den Vornamen des Autors trägt. Fridolin und Lucas mögen es auch, wenn der Krake ins Maul des Wals schwimmt – und von dem dann durch das Blasloch in die Luft geschleudert wird. Was allerdings einmal auch zu einem kleinen, großen Abenteuer wird… Aber das sei hier nicht verraten.

Zu Beginn und am Ende des Buches kommen so ziemlich alle tierischen Figuren der Geschichte wie in einer Art Wimmelbild vor. Und obwohl der Autor selber in Blockbuchstaben liebend gern schreibt, wurde in die Produktion des Buches noch ein anderer Nutzer des Kreativhauses eingebunden. Lukas Krutzler steuert die große Beschriftung der Bilder seines Kollegen Lucas bei, weil er besonders konzentriert und genau auch direkt in Bilder schreiben kann.

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Ton-Arbeit

Die oben schon genannte Magdalena Weiss, die alle hier nur Martha nennen – „ich weiß nicht warm, vielleicht weil’s kürzer ist, ich hab aber auch noch einen dritten Namen, nämlich Anna“ – arbeitet nicht nur an diesem Baum, sie steht vor Dutzenden schon fertig gebrannten und glasierten Ton-Kunstwerken. Nicht alle sind von ihr, „aber schon sehr viele“ und sie zeigt auf Tiere, Bäume und andere Arbeiten. Seit rund 25 Jahren kommt sie täglich hierher um mit Ton zu arbeiten und formen. „Am Anfang war das schon schwierig, aber jetzt ist es viel, viel leichter.“ So zwei bis drei Tage arbeite sei an ihren Kunstwerken. „Wenn ich traurig bin, entspannt mich das richtig.“ Auch im Garten treffen wir auf so manche ihrer Arbeiten – von Tieren bis zu bunten Türmen.

Frau Weiss produziert aber nicht nur dreidimensionale Kunstwerke, sie fertigt auch, durchaus großformatige, PopArt-Bilder an.

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Fridolin der Krake
Illustrationen: Lucas Albiez
Handschrift: Lukas Krutzler
Geschichte: Peter Mitschitczek

Das erste Kinderbuch der Lebenshilfe Wien wird mehrmals öffentlich vorgestellt – durch weitere Nutzer_innen des Kreativhauses in einer Lesung samt großformatigen Kopien der Bilderbuchseiten

Samstag, 19. Oktober 2019
15 Uhr, Buchkontor, 1150, Kiemhildplatz 1

Mittwoch, 21. November 2019
18.30 Uhr, Buchhandlung zum Gläsernen Dachl, 1070, Burggasse 40/2

Samstag, 14. Dezember 2019
11 Uhr, Seeseiten Buchhandlung, 1220, Janis-Joplin-Promenade 6/5/1

Das Buch kann auch bestellt werden: 20 € plus Versandkosten
Telefon: 01 214 02 55
eMail: leitung.werkstatt2@lebenshilfe.wien

Vernissage der Kreativgruppe farbTON
29. November 2019
15 bis 19 Uhr, 1020, Rueppgasse 9 

Hintergrund:Lebenshilfe – Wegbegleiterin und Brückenbauerin

Die Lebenshilfe Wien begleitet Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung bei einem möglichst selbstbestimmten Leben inmitten unserer Gesellschaft. 1961 als Elterninitiative gegründet, ist der Verein heute ein Betrieb mit rund 280 Mitarbeiter_innen. Mehr als 400 Nutzer_innen mit Behinderungen nehmen Dienstleistungen im Bereich Arbeiten und Wohnen in Anspruch. Sie finden innerhalb der Lebenshilfe einen Arbeitsplatz, ein Zuhause, sowie eine Vertretung für ihre Anliegen. Im Haus mit Kreativschwerpunkt in der Leopoldstädter Rueppgasse werken wochentags 64 Menschen mit Handicap.