Verbindung von Schau- und Puppenspiel
Von Heinz Wagner
Sie führen zu zweit Regie, wie geht das?
Ingo Berk: Wir machen das schon zum dritten Mal, wir sind ein eingespieltes Team und haben ein klare Aufgabenteilung, Mervyn (Mervyn Millar) hat den Elefanten gebaut und ist für die Regie der Puppen-Anteile zuständig und ich bin für die Schauspielerinnen und Schauspieler, für die Entwicklung der Figuren zuständig. Dann kommen wir zusammen um die beiden Teile zu verbinden.
Wurden Sie vom Burgtheater geholt, um dieses Stück zu inszenieren oder haben Sie es selber ausgesucht?
Wir haben den Auftrag bekommen, hier fürs Kasino gemeinsam ein Stück zu entwickeln. Der Wunsch war, dass ein großes Tier oder eine große Puppe im Zentrum des Abends steht. Wir haben dann diesen Stoff in dem Roman von Gillian Cross gefunden, der die Geschichte von zwei Waisenkindern und ihrer Odyssee durch Amerika mit einem Elefanten erzählt. Dann haben wir noch einen britischen Dramatiker engagiert (Joel Horwood), der uns diesen Roman in ein Stück umgearbeitet hat.
Warum haben Sie diesen Stoff ausgesucht?
Weil er eine sehr berührende Geschichte erzählt, es sollte ja ein Familienstück für Jung und Alt, ab 7 Jahren, sein. Die zwei Kinder in den Hauptrollen sind super Identifikationsfiguren. Diese Geschichte ist auch deswegen so schön, weil beide Kinder auf dieser Reise eine große Entwicklung des Erwachsen-Werdens durchmachen, eine Coming-of-Age-Geschichte. Das Stück erzählt aber auch sehr viel darüber, dass man, selbst wenn man große Differenzen hat, alles schaffen kann, wenn man sich zusammentut. Es ist eine Geschichte, die viel Mut macht. Egal welche Ausgangslage man im Leben hat, man muss trotzdem an sich glauben und im Verbund mit anderen in der Gemeinschaft kann man letztlich jedes Hindernis überwinden. Das finden wir eine sehr erzählenswerte Geschichte gerade für ein junges Publikum.