Dreidimensional zeichnen, drucken und basteln
Von Heinz Wagner
Zuerst am Tablet das Bild einer Figur – von Bus über Herz bis Monster – suchen, dann den Bauplan dafür gestalten – mit Farben oder auch selbst aufgenommenen Fotos. Nächster Halt: Drucker – vom Tablet aus wird der Bauplan auf Papier gebannt. Weiter geht’s ganz analog mit Schere und Kleber. Nika, Alexandra, David, Raphi, zwei Lenas, Dünya, Luca, Maxi, Ziseon und weitere Kinder, die nicht genannt und fotografiert werden wollen/dürfen, schneiden entlang dicker Linien aus, falten dort wo die Linien strichliert sind und kleben die Teile so zusammen, so dass aus den zweidimensionalen Blätter die genannten und weitere dreidimensionale Objekte werden.
"Ping-Pong" zwischen digital und analog
Medienkompetenz
Das – und noch so manch anderes – spielt sich in der – kostenlosen - „digitalen Werkstatt“ im Rahmen des Wiener Semesterferienspiels ab. Und zwar am „Internet für alle“-Campus in Wien-Leopoldstadt (nahe der U1-Station Vorgartenstraße). Hier finden das ganze Jahr über Workshops statt, die (digitale) Medienkompetenz fördern. Betreut werden diese auf dem von A1 betriebenen großen Gassenlokal von Fachleuten des Kinderbüros der Uni Wien, das auch die Kinderuni Wien organsiert.
Safer Internet
Die „digitale Werkstatt“ findet in dieser Woche rund um den Safer Internet Day statt. Sicher(er) mit dem Internet, sozialen Netzwerken und allem Digitalem umgehen – das ist natürlich immer gefragt. Damit darauf geachtet oder nicht vergessen wird, gibt es u.a. seit mehr als eineinhalb Jahrzehnten den „Safer Internet Day“. Und (nicht nur) weil dieser Tag Anfang Februar in die Semesterferien (in Wien und NÖ) fällt, weitet die österreichische Safer-Internet-Initiative schon seit einigen Jahren die Aktionen auf den gesamten Monat Februar aus. Rund 200 Aktionen laufen in diesem Monat.
Das war auch zu Beginn des Workshops ein Thema. Einige Regeln haben die Teilnehmer_innen schon mitgebracht, andere hier aufgefrischt oder neu entdeckt. In der Pause nennen einige Kids bei der Jause die für sich wichtigsten: „Fremden nichts Persönliches verraten“, „nicht alles glauben, was du im Internet siehst“ und mehrere raten zu Vorsicht, „wenn irgendwo groß GRATIS steht, nicht auf so ein Schild drücken. Oft kostet das viel“ – Geld oder wenigstens deine Daten.
3D-Stift
Während in der Zwischenzeit der 3D-Drucker die Anfangsbuchstaben aller Vornamen produziert hat, gehen einige Kinder nun an eigenhändiges 3D-Drucken. Dazu nehmen sie jede und jeder einen Spezialstift in die Hand, schieben beim Loch am oberen Ende ein dünnes Kunststoff-Stangerl hinein, schalten den Stift ein. Der erwärmt sich, verflüssigt das Stangerl, das sogenannte Drucker-Filament. Leuchtet’s grün, ist der Stift bereit. Bei der Spitze kommt festflüssiges Filament raus. Mit Hilfe des Stifts malen die Kids Katzen, Häuser, Blumen oder Fidget-Spinner. Zu Beginn ist’s einfacher, über eine Vorlage auf Papier zu malen und das schnell fest werdende Material dann vom Papier weg zu heben. Noch ist dies flacher 3D-Druck. Mit einiger Übung werden so manche Objekte auch mehr oder minder in die Luft gezeichnet – beispielsweise ein kleiner Eiffelturm. Besonders geschickt stellt sich David an, der seinen Fidget-Spinner dicker und dicker macht und nach der Lösung von der papiernen Vorlage auf der Unterseite eine kräftige Halbkugel draufdruckt. So lässt sich der Spinner zumindest auf der Tisch- und Bodenfläche drehen.
Fotos vom 3D-Druck und -malen
Kurzes Video von 3D-Malereien
Leuchten, Alarmsirene, Temperatur messen
Während die einen mit dem 3D-Druckstift werken, sitzen die anderen auf dem Teppichboden. In 3er-Teams haben sie vor sich Schachteln mit elektronischen Bauteilen, Kabeln und einer Batterie. Richtig aneinander gereiht, bringen sie kleine Lämpchen zum Leuchten. Bei einem Ventilator drehen sich die im Sicherheitsgehäuse befindlichen Flügel auch wirklich. Eine kleine Alarmanlage gibt nervige Töne von sich – lässt sich aber lauter und leiser stellen. Ein anderes Bauteil hat einen Temperatur-Sensor eingebaut. Bauen die elektronik-Bastler_innen eine Anzeige dazwischen, leuchtet ein 25er auf – recht warm im Raum, immerhin strahlt die Sonne durch die großen Fenster. Drücken Kinder auf den Sensor, steigt die Temperatur. Klar, wir Menschen haben ja eine ungefähre Körpertemperatur zwischen 36 und 37 Grad.
Fotos vom Elektronik-Puzzlen
Infos
Der beschriebene Gratis-Workshop findet noch bis Freitag, 8. Februar, von 9 bis 12 Uhr statt.
A1 Internet für Alle Campus: 1020, Engerthstraße 169.
Anmeldung erforderlich: 0664 44505.
wienXtra-Ferienspiel - digitale Werkstatt