Kiku

Auf der Suche nach (grenzenloser) Freiheit

Start in einem eher eng begrenzten, angesichts der aktuellen Hitze fast atemberaubenden, Theaterraum. Die Akteurinnen: starr, unbeweglich. Statuenhaft stehen, liegen, kauern sie. Eine als personifiziertes Brot, eine andere eingewickelt in eine bunte Matratze, die dritte in blau-grün-schillernden Farben des Ozeans, eine mit goldener, eingerollte Fahne, eine weitere fast gummihaft verrenkt und von Gummibändern „gefesselt“ und schließlich eine schwarzgekleidete mit etwas Verhülltem vor der Brust - ein Buch? Nein, einen Spiegel enthüllt sie und beginnt Menschen im Publikum zu beobachten und zu spiegeln. Ein Spiel, das sich im Laufe der rund 70-minütigen Performance erneut wiederholen wird.

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Schön langsam „erwachen“ die sechs tanzenden Schauspielerinnen oder schauspielernde Tänzerinnen. Von oben lässt die Bühnentechnik ein Goldfischglas herunter, in das die Meeresfrau in Delfinart mit ihren Händen hineinspringt, Wasser verspritzt, das Glas danach greift und die nächste Stunde nie mehr auslässt. Ihr folgend geht’s hinaus ins Freie. Raus aus der Enge, aus der Begrenztheit - auf eine Rundreise durch einen Teil des MuseumsQuartiers und kurzzeitig sogar aus dessen burgartigen Mauern. Auf der Suche nach Freiheit, nach Überwindung der Begrenzung. Aus unartikulierten Lauten, Walgesängen und Hitmusik wird phasenweise auch Sprache. An einer Stelle werden es auch mehrere Sprachen, wenngleich bei der Premiere „alle Sprachen dieser Welt“ in einer „revolutionären Szene“ sich auf einige wenige zentraleuropäische beschränkten. (Das solle, so wurde im Gespräch mit dem Kinder-KURIER danach, verändert, erweitert werden!)

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Weiter geht die Suche nach Überwindung von Grenzen, nach Freiheit, hinauf auf einen Baum wo volle Lebenslust erwacht: „So rund und kunterbunt soll mein Leben sein...!“

Doch damit sind noch nicht alle sechs an ihren Zielen angekommen - das finden sie im Teich im großen MQ-Hof, wo Wasser (aus dem Goldfischglas) zum großen Wasser „springt“ und alle sich damit benetzen.

Wasser als Quelle des Lebens, die es zu schützen gibt, selbst auf der immer lebendiger werdenden Tour stets vorsichtig bewahrt...

PS: Natürlich ist es ein wenig verwirrend, wenn sechs Frauen „Die fabelhafte Welt von Klaus“ spielen, aber sie nannten sich irgendwann einmal Kollektiv Klaus nach dem Button eines Buben in einem Workshop.

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Infos: Was? Wer? Wann? Wo?

Die fabelhafte Welt von Klaus
Kollektiv Klaus
Performance (drinnen und draußen)
ab 6 J., 70 Minuten

Konzept & Regie: Natalie Campbell, Sarah Schachner-Nedherer
Performance: Manuela Deac, Welmoed Kollewijn, Anne Megiér, Ella Necker, Julia Riederer, Gabi Seeleitner
Musik: Julian Siffert
Dramaturgische Beratung: Frans Poelstra

Wann & wo?
Bis 15. Juni 2019
Dschungel Wien: 1070, MuseumsQuartier
Telefon: (01) 522 07 20-20
www.dschungelwien.at

www.klaustanzt.at

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