STARS DER WOCHE: VIECH
Von Andreas Bovelino
Der coolste Frontman des Landes? Paul Plut, meine Damen und Herren. Dunkelgrauer Solosongwriter von Tom Waits’scher Dimension – und Frontman der sehr, sehr leiwanden Band VIECH. Reduziert auf ein unheiliges Trio hat die legendäre Combo („Steuermann“) ein neues Album herausgebracht: „Heute Nacht nach Budapest“. Und was ich über die Vorab-Single „Ich hab viele Fehler gemacht“ geschrieben habe, trifft uneingeschränkt auf die ganze CD zu: räudig, dreckig, unschlagbar gut. Großartiger Gitarrensound trifft knochentrockenes Zeugl und einen Bass, der die Hosenbeine vibrieren lässt. Plut hat ein untrügliches Gespür für Refrains, die richtig reinfahren, Bassistin Martina Stranger peppt seinen heiseren Sprechgesang stimmlich genau richtig auf. „Wir wollten diesmal keine Kompromisse machen. Ich schreibe die Songs. Christoph macht die Drums. Martina den Bass. Da muss man keine Wissenschaft draus machen“, sagt er.
Wieso sie nur mehr zu dritt sind? "Mit Viech waren wir schon zu zwölft auf der Bühne. Zwischendurch hab ich auch ein paar Songs allein gespielt. Jetzt sind wir wieder zu dritt. Das ist doch eine gute Zahl. Wie Tick, Trick und Track. Oder die Panzerknacker. Aber im Ernst, normalerweise kann man sich fast schon ausrechnen, was eine Band als nächstes macht. Da ist's doch ganz erfrischend, wenn die Musik unberechenbar bleibt." Und woher kommen die neuen Mitstreiter? "Der Riese hinterm Schlagzeug heißt Christoph. Er kommt aus Oberösterreich. Ist dort wie ein riesiger Erdapfel aus der Erde geschossen. Liegt vielleicht an der Nähe zu Temelin. Nicht immer so leicht, für ein Riesenkind im Kindergarten von Kremsmünster. Das hat mir seine Mutter mal erzählt. Martina kenne ich von daheim, also der Ramsauer Gegend. Wir waren im selben Eisstockverein. Die hat uns immer in Grund und Boden gespielt. Ist heute auch nicht anders. Martina kennt da keine Gnade", sagt Paul .
Hab ich schon gesagt, wie cool der Typ ist?