Ein Sommer am See
Von Eva Gogala
Der Saubere Wie rein das Wasser des Wolfgangsee ist, beweist die Anwesenheit des Perlfisches. Der ausschließlich in ganz reinem Wasser lebt. Taucher können sich im Wolfgangsee, der früher einmal Abersee hieß, auf die Suche nach kleinen Abenteuern machen. Bei der Franzosenschanze formen versunkene Bäume eine mystische Unterwasserlandschaft. Stimmungsvoll steigt man im Haus Appesbach mit eigenem Strand, parkartigem Garten und 2-Hauben-Restaurant nahe St. Wolfgang ab. Der Erbauer verwirklichte hier 1912 seinen Traum eines englischen Landhauses. Über das Weiße Rössl, operettenhaft weltberühmt, muss nicht mehr viel gesagt werden – außer Spa im See, schwimmender Whirlpool, ganzjährig auf 30 Grad geheiztes Seebad.
Der Kleine Nur 4,2 Quadratkilometer misst der Grundlsee, trotzdem wird er gern als „steirisches Meer“ bezeichnet. Ein attraktives Ziel ist er allemal. Glasklares Wasser, das den Blick bis auf den Grund des Sees freigibt, der See hat Trinkwasserqualität. Seine Thermik macht ihn für Surfer und Segler attraktiv, die Fahrt mit der Plätte ist sowieso ein Muss für Romantiker – vielleicht für ein Picknick auf dem Wasser. Oder den fangfrische Fisch aus dem See im Haubenrestaurant des Seehotels direkt am Wasser genießen.
INFO: www.seehotelgrundlsee.at
Der Private Auf der einen Seite die Drachenwand auf der anderen Seite der See mit seinen Bootshäusern und den Badeplätzen. Den hölzernen Stegen, die nach Sommer und Sonne duften. 11 Kilometer lang ist der See und er hat eine Besonderheit: Er ist der einzige größere See des Landes, der in Privatbesitz ist. Die gut 5.000 Jahre alten Reste von Pfahlbauten aus der Jungsteinzeit, die vor 150 Jahren im See entdeckt wurden, zählen zum Unesco-Weltkulturerbe. Zeitgemäß lässt sich der Mondsee auf der Terrasse des Seehotels Lacker genießen, oder im neuen Iris-Porsche-Hotel im Zentrum von Mondsee, einem intimen Hideaway.
Der Tiefste Er ist ein Traum für Segler, Surfer und Taucher. Bis zu 191 Meter geht es in die Tiefe – Österreichrekord. Erfrischend ist es jedenfalls, hier einzutauchen: Sogar im August beträgt die durchschnittliche Wassertemperatur nicht mehr als 19 Grad. Das stört die Barsche, Elritzen, Hechte, Aale und Riedlinge, die sich hier tummeln, nur wenig. Und die Menschen können sich dem See auch mit dem historischen Raddampfer, der „Gisela“, annähern. Dem lieblichen Westufer mit den Wiesen und Wäldern, dem steilen, kaum besiedelten Ostufer mit dem 1.692 Meter hohen Traunstein, oder der Insel bei Gmunden, dessen Schloss Ort für die TV-Serie zum Schlosshotel Orth mutierte. Aus dem Hotel Freisitz Roith ist der abendliche Ausblick auf Gmunden perfekt.
INFO: www.freisitzroith.at
Der Skandinavische Gelegen am Fuß des Dachsteinmassivs, geformt vom Traungletscher erinnert der Halltstättersee an eine skandinavischen Fjord. Zu Fronleichnam, heuer am 19. Juni, wird wieder der Pfarrer beider alljährlichen Prozesseion auf den „Mutzen“, einer Großen Plätte, über den See gleiten, gefolgt von vielen geschmückten Booten. Zu sehen zum Beispiel von der Seeterrasse des Hotels Grüner Baum, wo schon Agatha Christie, Adalbert Stifter und Kaiserin Elisabeth logierten.
INFO: www.gruenerbaum.cc
Der Künstlerische In der Belle-Epoque wa er der Treffpunkt der Künstler. Gustav Klimt malte hier und Gustav Mahler stieg mehrere Sommer lang im Gasthof Föttinger in Steinbach ab und pflegte im „Komponierhäusl“ am See zu arbeiten. Das Hotel mit eigenem Strand gibt es heute noch und der Seniorchef unternimmt mit dem elektrischen Fahrgastschiff aus den 1920er-Jahren, der „Liesa“, Nachtausfahrten auf den besonders fischreichen See, der zwar nicht so groß ist, wegen seiner Tiefe aber viel mehr Wasser enthält, als etwa der wesentlich größere Chiemsee. Oder man steigt in Nussdorf im Hotel Aichinger ab, das sich von der Brauerei zum gediegenen Landhotel gewandelt hat.
Der Dreifache Vorderer Gosausee, Hinterer Gosausee und Gosaulacke – letztere existiert nur in der Zeit der Schneeschmelze und nach Regenfällen. Der Gosausee ist eigentlich drei. Der klare, kalte Bergsee steht unter Naturschutz, Naturforscher Alexander von Humboldt bezeichnete den See am Talschluss am Fuß des Dachsteins sogar als „Auge Gottes“: Klar, kalt und sauber. Das Hotel Koller, eine Jugendstilvilla, die einstmals Jagdhaus der Großindustriellenfamilie Faber, Herren der Liesinger Brauerei, war, liegt nahe, aber nicht unmittelbar am See. Ein idealer Platz, um See und Dachsteinregion zu erkunden.
INFO: www.hotel-koller.com
Der Wärmste Otto Schenk plantscht gern in seinen Fluten – der Irrsee, auch Zellersee genannt, ist auf Grund seiner Wassertemperaturen ein idealer Badesee. Essen, schlafen oder relaxen am hauseigenen Strand zum Beispiel beim Seewirt in Zellermoos.
INFO: www.seewirt.com
Die große Freizeit-Serie „Sommer am See“ wird am 14. Juni fortgesetzt
Der Vielseitige Natürlich können Sie sich vom Chauffeur mit dem Rolls Royce zum Schlosshotel Fuschl chauffieren lassen. Sicher ein unvergessliches Erlebnis. Der stille See vor den Toren Salzburgs lässt sich aber auch auf schlichtere Art erkunden. Direkt in Fuschl oder in Faistenau, dem fiktiven „Dorf Ilm“ und Drehort der TV-Serie „Vier Frauen und ein Todesfall“, wo Adele Neuhauser alias Zirbner Juli und ihre Freundinnen ermittelten: „Also i glaub net, dass des a Unfall war.“
Der Steirische An einem sommerwarmen Regentag, wenn Nebelschwaden über dem See aufsteigen, ist die Stimmung etwas ganz Besonderes. Zauberhaft, mystisch, verwunschen. Und das ist gut so. Denn die Zahl der Regentage ist hier gar nicht so gering. An kaum einem anderen Ort kann man der Großstadthitze so gut entfliehen wie am Altausseer See, zwischen Trisselwand und Loser. Die Traditionen werden hier hochgehalten, das Narzissenfest ist eine davon. Höhepunkt: Der Bootskorso, am Sonntag,den 1. Juni. Doch auch – oder erst recht – wenn „nichts los ist“, ist es ein unvergleichliches Vergnügen, auf einer Plätte auf den See hinauszugleiten, vorbei an den aufgereihten Bootshäusern, deren Holz im Lauf der Jahre ausgebleicht ist, mit Blick auf die gepflegten Villen am Ufer. Die Tradition, von den Festen bis zur Tracht, wird hier mit ganz besonders viel Hingabe gepflegt. Von den Einheimischen sowieso und auch von Zugereisten. So kann es sein, dass man Klaus Maria Brandauer in Lederhosen begegnet. Am Westufer liegt Altaussee. Der Seesaibling, heimisch im Ausseer See, ist eine kulinarische Köstlichkeit, die man fast nirgendwo sonst auf den Teller bekommt. Stilvoll wohnt man beispielsweise in der Seevilla in Altaussee. An diesem Platz, einstmals die herrschaftliche Villa Wagner, pflegte schon Johannes Brahms auszuspannen.
INFO: www.seevilla.at