Leben/Reise

Mekong-Flusskreuzfahrt: Sich treiben lassen

Steile Stufen führen einen mit Buschwerk bewachsenen Abhang hinunter, dann gibt sich der Blick frei auf den Fluss. Über eine kleine Rampe geht es an Bord der „Mekong Sun“. „Jetzt bitten wir Sie, die Schuhe auszuziehen und in den dafür vorgesehenen Kästchen zu verstauen“, sagt Thomas Stukenbrok, Kreuzfahrtdirektor des kleinen Boutique-Schiffs. Der Deutsche begrüßt die Reisegruppe und weist den Weg nach oben an Deck, wo die Crew mit fruchtigen Begrüßungscocktails wartet. Auf dem aus Holz gezimmerten Schiff, das kaum eine Assoziation mit einem Kreuzfahrt-Koloss, dafür umso mehr mit einem gemütlichen Hausboot zulässt, geht man barfuß und übt sich in familiärer Heimeligkeit mit den Mitreisenden.

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Es ist etwa 18 Uhr, die Sonne macht sich bereit, unterzugehen. Der Mekong verfärbt sich golden, es ist ruhig und beinahe windstill, während sich die Reisenden auf ihre erste Nacht an Bord einstimmen. Doch ablegen wird das Schiff, das in der Stadt Luang Prabang im bergigen Norden von Laos ankert, erst am nächsten Morgen. Denn gefahren wird hier nur tagsüber, auf Sicht, wie der erfahrene Kapitän Chittaphone Oun Huean erklärt. Er lenkt die „Mekong Sun“ nun schon seit 13 Jahren.

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Gemächlich und sanft

So bedächtig, wie sich der Fluss durch die von grün bewachsenen Bergen gezeichnete Landschaft schlängelt, so fährt auch das Schiff. Der Fahrtwind erzeugt eine wohltuende Brise in der tropischen Mittagshitze, während an Deck  landestypische Currys und Reis aufgetischt werden. Am Nachmittag bleibt Zeit zum Sonnenbaden, bevor es gegen Abend dann zurück an Land geht, ein Besuch des kleinen Dorfes Ban Kok San steht auf dem Programm.

Hier wohnen etwa 20 Familien, es sind Hochland-Laoten, Hmong, ein Volk, das eigentlich aus den Bergen stammt und nach dem Vietnam-Krieg in die Flusstäler zwangsumgesiedelt wurde. Kinder spielen am erdigen Dorfplatz, einige Erwachsene sitzen vor ihren Häusern, die hier immer noch sehr traditionell gebaut werden – mit Stroh gedeckt, ohne Fenster, die Wände mit Brettern verschlagen. So war es nützlich in den Bergen, so haben es  die Hmong beibehalten. Der Besuch der Reisegruppe ist für die Dorfbewohner nichts Neues, immer wieder kommt Stukenbrok hier mit Touristen vorbei. Man sei  bemüht, das Dorf zu unterstützen, etwa mit Kleidung für die Kinder oder wenn es um bauliche Maßnahmen geht, verrät der Deutsche.

Kapitän Oun Huean ist  an Bord der „Mekong Sun“ geblieben. Er und seine Crew bereiten sich auf den Abend vor, wo sich das Team den Gästen vorstellen wird. Am nächsten Tag wartet dann ein herausfordernder Streckenabschnitt auf Oun Huean. Er wird das Schiff durch  seichtes Wasser steuern, in dem schroffe Felsen aus dem Fluss ragen. Kein Problem für den routinierten Kapitän, für die Gäste dennoch ein kleines „Spektakel“ auf der ansonsten sehr entspannten Fahrt. Der Alltag ist hier schnell vergessen, während die saftig grüne Landschaft am Ufer des Mekong vorüberzieht.

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Dschungel-Romantik

Nicht nur an Bord des Schiffes beeindruckt Laos, das touristisch noch nicht so erschlossen ist wie sein Nachbarland Thailand, mit seiner Natur. Ein Stück im Hinterland findet man den  Wasserfall Kuang-Si. Ein kleiner Weg führt durch den Wald an türkisen Wasserbecken vorbei und nach einem kurzen Spaziergang erreicht man den ca. 60 Meter hohen Wasserfall. In den natürlichen Pools kann auch gebadet werden – eine Erfrischung, die sich die  Touristen nicht nehmen lassen, auch wenn das Wasser hier trotz sommerlicher Hitze nur knapp 20 Grad erreicht.

Spektakulär präsentieren sich auch die weiter nördlich  gelegenen Pak-Ou-Höhlen. Hier ragt eine Felswand aus dem Wasser, wo der Fluss Ou in den Mekong mündet. Kleine Boote bringen Besucher zur Uferwand, über eine steile Treppe kommt man hinauf zu den Höhlen, in denen sich  Schreine mit Buddha-Statuen befinden.

Zum Höhepunkt der Kreuzfahrt organisiert Direktor Stukenbrok eine  Grillerei auf einer Sandbank des Mekong. Auch Bewohner des angrenzenden Dorfes werden eingeladen, es wird am Lagerfeuer gegessen und Gitarre gespielt. Die Stimmung ist ausgelassen, doch im Hinterkopf schwingt ein bisschen Wehmut mit: Am nächsten Tag wird es zurück in Richtung Luang Prabang gehen und die Reise ihr Ende nehmen. Kapitän Oun Huean hat dann ein paar Tage Ruhe und kann zu seiner Familie nach Hause, bevor die nächste Tour ansteht.

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Anreise
Mit  Linienflug, etwa Turkish Airlines (turkishairlines.com), von Wien nach Bangkok und dort weiter mit regionalen Fluglinien nach Luang Prabang. Für klimaneutrales Reisen beträgt die -Kompensation auf der Strecke 50,46 Euro (climateaustria.at)

Pauschalangebot
Flusskreuzfahrt „Orchidee“ 15-tägige Erlebnisreise in Laos und Thailand mit 11-tägiger Mekong-Flusskreuzfahrt zwischen dem Goldenen Dreieck und Vientiane ab 3.750 Euro (Außenkabine, 2-Bett Classic mit französischem Balkon inkl. Flug ab Wien) bei Ruefa Reisen

Buchung
Weitere Informationen unter ruefa.at/lernidee oder unter 0800 200 4001