Leben/Reise

Masada: Warum die einstige Felsenfestung für Israel so wichtig ist

Die beiden Herodesse kennen wir als Figuren im Neuen Testament: Herodes, den Sohn, aus der Ostergeschichte (das ist jener, der Jesus vor dem Kreuztod hätte retten können), Herodes Vater von der Weihnachtsstory. Im Matthäus-Evangelium wird dem skrupellosen römischen Klientelkönig von Judäa nachgesagt, dass er wegen Jesus, zu dessen Geburt sogar drei Weise kommen sollen, den grauslichen Knabenmord veranlasst hat. Den gab es tatsächlich, ob ihn wirklich Herodes befohlen hat, ist umstritten.

Geschichtlich wesentlich gesicherter ist, dass dieser Herodes ein umtriebiger Bauherr war. Ein Prachtbau, dessen Ruinen von einer wahrhaft antiken Tragödie erzählen, ist die Felsenfestung Masada in Israel. Auf einem Gipfelplateau am Rand der Judäischen Wüste ließ sich Herodes der Große die Palastfestung erbauen, fertiggestellt um 15 vor Christus.

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Seilbahn oder Stufen

Die Landschaft hier – genau so malte man sich als Kind die Bibel aus. Heute ist es eine – über dem Toten Meer thronende – archäologische Stätte, die besichtigt werden kann. Spektakulär die letzten Meter hinauf: Die Masadabahn erlaubt Touristen einen bequemen Aufstieg, ist die am tiefsten gelegenen Luftseilbahn der Welt. Die Talstation liegt 257 Meter unter dem Meeresspiegel, die Bergstation nur 33 Meter darüber.

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Sportliche erklimmen den Felsen über den Schlangenpfad, der sich steil bergauf und teils über Steinstufen zieht. Vom Tafelberg aus hat man einen schier unendlichen Blick auf das Tote Meer, die Berge und die Wüste. Zwei Stunden sollte man für die weitläufige Anlage einplanen (mit Audioguide auf Deutsch oder Führung).

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Warum Masada Symbolcharakter hat (Israels Rekruten legen hier den Fahneneid ab), geht aus der Geschichtsschreibung des Flavius Josephus hervor: Um das Jahr 70 n. Chr., während des Jüdischen Kriegs, war Masada für viele ein Fluchtfelsen, der von den Römern belagert wurde. Tausend Zeloten trotzten vier Jahre lang über 15.000 Legionären. Als die Festung fiel, wählten Männer, Frauen und Kinder den Selbstmord, statt sich zu ergeben. Daher der israelische Leitspruch: „Masada wird nie wieder fallen.“

3 Tipps

Zwanzig Kilometer nördlich von Masada, an der Grenze zum Westjordanland, befindet sich die Oase En Gedi, die „Quelle des Zickleins“. Ein Pfad führt in eine Schlucht zu diesem in der Bibel erwähnten Ort, der bereits im 4. Jahrtausend v. Chr. besiedelt war. Am Ende wartet zum Abkühlen der Schulamit-Wasserfall.

Rund siebzehn Kilometer südlich von Masada lässt es sich im Badeort En Bokek am Toten Meer am und im – oder besser gesagt – auf dem Wasser entspannen. Der hohe Salzgehalt des Wassers wirkt desinfizierend und entzündungshemmend.

Von En Bokek aus werden von Beduinen abenteuerlich-rumpelige Jeeptouren in die nahe liegende Steinwüste, ein Ausläufer der Wüste Negev, angeboten. Stefan Hofer