Aus alt mach neu: Wie Modemüll zu schicken neuen Kollektionen wird
Schon im Frühjahr zeichnete sich bei der Präsentation der Herbst-Winterkollektionen während der Pariser Fashionweek ein nachhaltiger Trend ab, der immer wichtiger wird und viele Nachahmer findet: das „Upcycling“, bei dem getragene Mode oder alte Kollektionen neu verarbeitet werden. Dabei machte die Kreativdirektorin von Alexander McQueen, Sarah Burton, letzte Saison den Anfang und verwendete Flicken aus einem internen Vorrat an britischer Kammwolle und Militärflanell aus vergangenen Saisonen für die aktuelle Kollektion.
Vintageseide. Die Stockholmer Designerin Charlotte Bialas verwendet seltene Vintage-Prints aus Seide und macht daraus neue Stücke, wie dieses Top und den asymmetrischen Wickelrock, https://www.charlottebialas.com
Vintagekaschmir. Pullover mit Ballonärmeln aus der Kollektion „Wear the Change“ von C&A aus zertifiziertem, recycelten Kaschmir. Ab 10. 9. erhältlich, https://www.c-and-a.com/
Militär-Fallschirmseide. Der britsche Designer Christopher Raeburne verwendet überschüssiges Militär-Material wie Fallschirmseide. Im RÆBURN Lab entsteht daraus Neues wie hier mit Landkarte der Royal Airforce aus den 1950ern, https://www.raeburndesign.co.uk
Modemüll. Miyagi kreiert limitierte Kollektionen durch Upcycling: brach liegende, für die Mülldeponie bestimmte Materialien werden in neue Modelle umgearbeitet. Die Fusion von Activewear und Lingerie macht die Modelle des Wiener Labels zu multifunktionalen Begleitern.
Wie etwa die Yoga-Wear oder Badeanzüge, die aus nachhaltig wachsenden Rohstoffen der Forstindustrie gefertigt werden, https://www.studiomiyagi.com
Vintage-Sportmode. Das Label Frankie Collective arbeitet Vintage-Sport- und Street-Wear um. Spezialisiert ist es auf angesagte Labels der 1990er-Jahre, wie etwa Supreme, https://frankiecollective.com
Recyceltes Gold. Das Label Filia Aurea der Wiener Schmuckdesignerin Tina Decker verwendet 100 % recyceltes Material, wie hier bei dem gehämmerten Solitärring Aquamarin, https://www.filia-aurea.at
Stock-Material. Jetzt hat auch Virgil Abloh aus alten Vorräten geschöpft und setzt bei seiner Frühjahrskollektion 2021 für Louis Vuitton sogar auf unterschiedliche Varianten von Upcycling: aus recyceltem Stock-Material, aus recycelten Ideen der vergangenen Saison und er upcycelt Stücke für seine „Homework“-Initiative, bei der Teile der Kollektion in Heimarbeit gefertigt werden. Virgil Abloh schickt die Männer im nächsten Frühling bunt und nachhaltig in die Welt hinaus. Die Kollektion besteht aus Stoffen vergangener Saisonen, https://louisvuitton.com
Andere Designer verwenden neben wiederverwertbaren Stoffen auch Vintage-Kaschmir, recyceltes Plastik oder Vintage-Sportkollektionen, wie etwa das Label Almost on Time, das daraus sexy Korsetts schneidert.
Vintage-Leisurewear. Das Label Almost On Time hat sich auf Vintagesportmode spezialisiert und macht daraus Korsetts, https://almostontimesf.com