Schloss Schönbrunn: Ein neuer Heuriger soll ab Herbst die Wiener locken
Mit dem heutigen Donnerstag öffnet das Wiener Schloss Schönbrunn nach der Lockdown-bedingten Schließung wieder für Besucher. Da die internationalen Touristen wohl noch länger ausbleiben werden, wird nun verstärkt um heimisches Publikum geworben: Helfen soll dabei ein Heuriger, der im Herbst direkt im Schloss eröffnen wird, wie die Tageszeitung Presse schreibt.
"Ich möchte davon wegkommen", sagte der Geschäftsführer der Schönbrunn Group, Klaus Panholzer, "dass das Schloss nur als Touristenattraktion gesehen wird. Es soll sich als Naherholungsgebiet entwickeln".
Der geplante Heurige soll ins Kontrollorstöckerl, das zwischen Orangerie (wo aktuell die Corona-Teststraße eingerichtet ist) und Haupteingang liegt, einziehen. Die Eröffnung ist für September oder Oktober avisiert. Dank der neuen Gastro-Einrichtung sei das Schloss dann "endlich auch länger offen", wie sich Panholzer freute - Besucher können also auch abends einkehren.
Pächter ist noch topsecret
Die Heurigenpläne seien mit dem Bundesdenkmalamt abgestimmt, hieß es weiters - wobei dessen Reaktion mit "Die waren begeistert" beschrieben wurde. Die Pacht für das Lokal sei bereits ausgeschrieben worden. Wer den Zuschlag bekommen hat, werde in Kürze bekannt gegeben.
Das Schönbrunner Management hat noch zahlreiche weitere Pläne für das Areal. So soll beispielsweise die Gloriette künftig mehr sein "als nur ein schöner Sonntagsausflug" und ab dem Sommer vermehrt für Events und Feste genutzt werden, hieß es.
Auch im Ehrenhof des Schlosses könnte sich noch einiges tun, wie Panholzer weiters verriet. Hier könnten etwa DJs auflegen - um ein jüngeres Publikum anzusprechen. Allerdings seien wegen der Anrainer (im Schloss gibt es Wohnungen) und der Zootiere "nur fünf bis sieben Events im Jahr" erlaubt. Veranstaltungen, die weniger laut sind, seien aber denkbar, ähnlich wie die "Theater im Park"-Idee im Belvedere-Garten.
Das Corona-Pandemiejahr hat sich erwartungsgemäß kräftig auf die Zahlen ausgewirkt: Sind im Rekordjahr 2019 noch 5,5 Mio. Besucherinnen und Besucher gekommen, waren es im Vorjahr nur 937.000. Staatliche Hilfe habe man - mit Ausnahme der Kurzarbeit für rund 400 Mitarbeiter - nicht in Anspruch genommen, "wir haben gut gewirtschaftet und Geld auf die Seite gelegt".
Panholzer hofft, "dass die Besucherzahlen ab Sommer 2022 wieder relativ okay sind". Ein gutes Geschäft zu Ostern erwartet er nicht - auch der Ostermarkt im Ehrenhof wird voraussichtlich abgesagt. Geplant sei stattdessen später ein Frühlingsmarkt.