Leben

Die Tour in den Pyrenäen: Wie ein Bild für die Ewigkeit entstand

Dieser Tage sitzt Michael Buerhaus aus Dortmund, wann immer es geht, vor dem Fernseher und schwelgt in alten Erinnerungen. Vielleicht auch deshalb, weil wir ihn bitten, sie für uns hervorzukramen. Wie war das damals, als er die spannendsten Zeiten der "Tour de France" als Sportfotograf miterlebt hat?

Wir blenden 18 Jahre zurück zur 14. Etappe der "Tour de France" 2001. Die Hauptdarsteller: Lance Armstrong und Jan Ullrich, die mit ihren Duellen die Radsportwelt auf den Kopf gestellt und extrem spannend gemacht haben. Am 14. Juli 2001 befindet sich das wohl berühmteste Radsport-Duo der Welt in den Pyrenäen auf dem Weg von Taubes nach Luz Ariden.

Lance Armstrong hatte am Vortag das gelbe Trikot des Gesamtführenden übernommen und verteidigte es bis zum Ende der Tour. Jan Ullrich, der auf dem Bild das Trikot des deutschen Meisters trägt, war 2001 erneut der einzige ernst zu nehmende Konkurrent von Lance Armstrong und beendete die Tour schließlich mit 6:44 Minuten Rückstand auf Rang zwei.

Michael Buerhaus erinnert sich: "Der 14. Juli ist der französische Nationalfeiertag und wie immer nutzen viele Franzosen den Tag zu einem Besuch bei der "Tour der France". Es war ein heißer Tag und ich war auf dem Schlussanstieg nach Luz Ariden auf der Suche nach einer guten Fotoposition. Also ich an dieser Kurve vorbeikam, habe ich gestoppt und mich auf die Ankunft der Fahrer vorbereitet." Dabei entstand ein Bild der legendären Zweikämpfe auf einer Bergetappe, um das sich Zeitungen und Magazine rissen. "Es zählte zu meinen am besten nachgefragten Bildern dieser Tour." 

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Einfach war dessen Entstehung allerdings nicht. "In besonderen Situationen habe ich damals häufig eine Studiokamera eingesetzt, so auch bei diesem Bild, das mit einer Hasselblad-Kamera auf einem 6x6 cm Dia aufgenommen wurde. Es wies für diese Zeit einen weit überdurchschnittlichen Detailreichtum auf. Der Nachteil: Mit so einer Kamera ohne Autofokus hatte man nur eine Chance, Serienaufnahmen von sich rasch bewegenden Objekten waren nicht möglich."

Buerhaus hatte Glück und konnte "die beiden besten Fahrer der Gesamtwertung gemeinsam auf dieses Foto bekommen." Seinen Job als Sportfotograf hat der mittlerweile 60-Jährige 2005 aus finanziellen Gründen aufgegeben. "Sport-Events verfolge ich nur noch am Fernseher."

Die freizeit begibt sich ab sofort regelmäßig auf die Suche nach: Bildern für die Ewigkeit.

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