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Start-ups in Österreich: Warum Kärnten der neue Hotspot für Gründer:innen ist

Wer Start-up hört, denkt häufig an Orte wie das Silicon Valley oder Unternehmen wie Airbnb oder Uber. Solche Unicorns, die ihren Beginn als kleines Start-up hatten und heute millionenschwere Firmen sind, kommen keineswegs nur aus den USA. Auch in Österreich hat sich in den letzten Jahren eine vielversprechende Gründer:innen-Szene mit namhaften Start-ups wie waterdrop, Bitpanda, Planradar oder woom etabliert. Eine Region, die in der letzten Zeit besonders viele Start-ups hervorgebracht hat, ist Kärnten: Allein im ersten Halbjahr 2023 gab es 1.246 Unternehmensgründungen. Warum genau Kärnten sich zur lebendigen Start-up-Szene entwickelt hat, was den Wirtschaftsstandort für Gründer:innen so attraktiv macht und welche jungen Unternehmen Sie auf dem Schirm behalten sollten, verraten wir hier.

Optimale Infrastruktur in Kärnten

Während Tourist:innen und Bewohner:innen Kärnten vor allem aufgrund der vielen Sonnenstunden und der landschaftlichen Highlights wie Berge, Flüsse und Seen schätzen, profitieren die Unternehmen vor Ort von seiner Lage mitten im Herzen Europas. Dadurch ist das Bundesland ideal an den gesamten Alpe-Adria-Raum angeschlossen, was sich positiv auf die Erreichbarkeit und die Logistik auswirkt. Aber auch die Förderlandschaft kann sich sehen lassen: Um zu zeigen, welche vernetzten Möglichkeiten das südlichste Bundesland Österreichs für Gründer:innen bereitstellt, entwickelte der Verein Start-up Carinthia eine digitale Landkarte des Start-up-Ökosystems Kärntens.

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Die Karte gibt einen Überblick über alle wichtigen Player aus den Bereichen Events und Networking, Bildung und Forschung, Co-Working- und Community-Spaces sowie Support und Inkubation. „Ziel unserer Karte ist es, Gründer:innen alle nötigen Kontakte und Ressourcen gesammelt zur Verfügung zu stellen“, erklärt Daniela Planinschetz-Riepl, Obfrau des Vereins und selbstständige Unternehmensberaterin.

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Kärnten ist ein gutes Pflaster für Gründerinnen und Gründer.

DANIELA PLANINSCHETZ-RIEPL, START-UP CARINTHIA

Umfassende Förderangebote für junge Unternehmer:innen

Hinter dem Erfolg von Kärntens Start-up-Szene steckt eine Vernetzung von Unternehmen mit Technologieparks, Clustern, der Universität und Fachhochschulen. Gemeinsam bilden sie eines der Erfolgsrezepte des Wirtschaftsstandortes Kärnten: ein gelebtes Ökosystem für Innovationen. Dazu gehört auch der see:PORT in Pörtschach. Das Gründerzentrum, das sich als „Innovations-, Denk-, Arbeits- und Co-Creation-Raum“ versteht, veranstaltet regelmäßig Events und bietet so wichtige Networking-Möglichkeiten für junge Unternehmer:innen. Der Kontakt zu Investor:innen und Business Angels ist laut Geschäftsführer Walter Prutej für Start-ups besonders wichtig. Er ist überzeugt: „Kärnten entwickelt sich immer mehr zu einem Geheimtipp für Start-ups und Gründer:innen. Die Vorteile sind kurze Wege – jede:r kennt jede:n –, eine enge Zusammenarbeit im Ökosystem, spannende Veranstaltungsformate und eine Vielzahl an Unterstützungen und Förderungen.“ Darüber hinaus tragen Kärntens Universitäten und Fachhochschulen mit dem laufenden Ausbau von technischen und wirtschaftlichen Studiengängen dazu bei, die Region als Gründungswiege für Start-ups attraktiv zu machen.

Erfolgreiche Start-ups made in Kärnten

Eines der Start-ups, das sich bei der Gründung Unterstützung aus dem Netzwerk vor Ort holte, ist PiktID. Mit seiner innovativen Software EraseID löst das Unternehmen ein Problem, das viele Marketing-Verantwortliche nur zu gut kennen: Für internationale Kampagnen müssen die abgebildeten Personen auf Kampagnen-Sujets für den jeweiligen Zielmarkt angepasst werden – ein Unterfangen, das normalerweise einen erheblichen Aufwand für die Werbetreibenden bedeutet. „Unsere Web-Applikation ermöglichtes, Gesichter aus realen Fotos zu entfernen und sie durch KI-generierte Gesichter zu ersetzen, die absolut realistisch aussehen, obwohl die dargestellte Person nicht existiert“, erklärt Mitgründer Davide Righini. So können Werbebilder im Handumdrehen für verschiedenste Zielmärkte angepasst werden – und das mit nur einem Model. 

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Gegründet wurde PiktID – ganz im Sinne des Alpe-Adria-Gedankens – länderübergreifend von den Italienern Davide Righini und Nunzio Letizia, der Österreicherin Jennifer Simonjan sowie dem Slowenen Jernej Dvoršak mit der Unterstützung vom build! Gründerzentrum. Heute ist das Start-up im Lakeside Science & Technology Park in Klagenfurt angesiedelt, ebenso wie das build! Gründerzentrum.

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Mit EraseID können Nutzer:innen neue Gesichter innerhalb ihrer Bilderwelten erschaffen.

Jennifer Simonjan, PiktID

Das build! Gründerzentrum spielt eine zentrale Rolle bei der Förderung der Start-up-Szene in Kärnten. Seit über 20 Jahren unterstützt der Kärntner Inkubator junge Start-ups auf dem Weg in die Selbständigkeit mit Mentoring, Experten-Workshops, Digital Services, technischem Equipment und Co-Working-Büros. Auf diesem Weg konnten seit 2018 schon über 40 Start-ups mit build!-Unterstützung gegründet werden. Neuestes Angebot: ein vierköpfiges Coaching-Team, das Gründer:innen mit Rat und Tat zur Seite steht.

Dass sich Kärnten immer mehr zu einem Technologie-Hotspot für Klimaschutz und Kreislaufwirtschaft entwickelt, zeigt unter anderem das Start-up Trastic. Die Gründer Arno Trinkl und Wolfgang Rauter haben dem Plastikmüll den Kampf angesagt und produzieren Designmöbel aus Plastikabfällen. So verwandelt Trastic in Villach PET-Flaschen und Joghurtbecher in Tische und moderne Einrichtungsgegenstände, die sowohl bei Privatpersonen als auch Unternehmen gut ankommen. Entscheidend für den Erfolg des Start-ups ist das Design, denn „niemand kauft hässliche Produkte, nur weil sie nachhaltig sind“, weiß Mitgründer Arno Trinkl. Das Start-up ist aber auch dankbar über die Unterstützung aus dem Netzwerk, denn die beiden Unternehmer gründeten Trastic eine Woche vor dem ersten Corona-Lockdown „ziemlich ins Blaue hinein“, wie Trinkl zugibt. „Hätten wir gewusst, wie viel Unterstützung es gibt, wären wir die Sache systematischer angegangen. So haben wir reichlich Anfängerfehler gemacht.“ Doch weil die Idee passte, kam trotzdem der Durchbruch.

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Kurze Wege, enge Kooperationen im Ökosystem und ein breites Spektrum an Unterstützungen, die sich harmonisch ergänzen - das Zusammenspiel dieser Faktoren macht Kärnten zu einem idealen Standort für Start-ups und alle, die in einem innovativen und unterstützenden Umfeld gründen und wachsen wollen.

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