Klinik Pirawarth: Gestärkt durch die Krise
Anita K. aus Linz ist am Ende. Die Volksschullehrerin und Mutter von zwei Kindern weiß nicht mehr, wie sie ihren Alltag bewältigen soll. Seit einem Jahr muss sie ihre Klasse im Präsenzunterricht und im Distance Learning betreuen, für Kinder und Eltern ständig erreichbar sein und den Schulbetrieb immer wieder neu organisieren. Gleichzeitig muss sie sich um ihre eigenen Kinder kümmern. Diese Mehrfachbelastung macht sich bei Anita K. mittlerweile körperlich und seelisch bemerkbar, wie sie erzählt: „Ich wache schon mit einem Gefühl von Angst und Verzweiflung auf – wie soll ich diesen Tag überstehen? Dann funktioniere ich irgendwie. Am Abend bin ich todmüde, kann aber trotzdem nicht einschlafen.“
Belastungsreaktionen erkennen
Dr. med. univ. Elvira Tadayon-Manssuri spricht als leitende Oberärztin der Psychosomatik in der Klinik Pirawarth jeden Tag mit Patientinnen und Patienten, die unter der Pandemie leiden. Die Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin erzählt: „Im Rahmen der Corona-Krise kommt es bei vielen Menschen zu einer massiven Belastungssituation, die nicht selten in einem depressiven Syndrom mündet. Das muss sich nicht immer in einer deprimierten, pessimistischen Stimmungslage zeigen, es können auch Minderwertigkeitsgefühle, Appetitstörungen und Grübeln auftreten. Und es lassen sich auch geschlechtsspezifische Unterschiede beobachten: Während bei Frauen eher Panikattacken und Schlafstörungen auftreten, reagieren Männer vermehrt mit Gereiztheit und greifen eher zu Suchtmitteln.“
Herwig M. betreibt einen Friseursalon. Neben der finanziellen Belastung durch die Krise stresst ihn am meisten das „Hin und Her“ und das „ewige Auf- und Zusperren“, wie er sagt: „Als Selbstständiger sein Schicksal nicht selbst in der Hand zu haben, ist furchtbar. Meine Frau sagt, ich bin in letzter Zeit richtig mürrisch geworden. Das belastet mittlerweile auch unsere Ehe. Zur Entspannung trinke ich jetzt öfter schon tagsüber ein Glas Wein.“
Strategien zur Stressbewältigung
Sollten depressive Symptome länger als zwei Wochen vorliegen, ist es jedenfalls ratsam, professionelle Unterstützung zu suchen, damit die Zustände nicht chronisch werden. Während einer psychosomatischen Rehabilitation in der Klinik Pirawarth bekommen Patient*innen die Möglichkeit, sich zu erholen und Kraft zu tanken. Sie können sich die nötige Zeit nehmen, um Bewegung, Ernährung, Körper und Psyche wieder ins Lot zu bringen. Durch Körper-, Atem- und Wahrnehmungsübungen werden Spannungen abgebaut, Symptome gemildert und Selbstheilungskräfte aktiviert. Ärzt*innen und Therapeut*innen vermittelt den Betroffenen auch Wissen und Strategien, wie sie mit Stress- und Belastungssituationen besser umgehen. In therapiefreien Zeiten werden die Gäste vom Pflegeteam unterstützt. Der Fokus liegt auf dem Erlernen von Selbstfürsorge sowie auf dem Wiedererlangen von Autonomie und Sozialkompetenz. So wird die viel zitierte „Resilienz“ gefördert, also die Fähigkeit, sich Herausforderungen und Veränderungen anzupassen.
Klinik Pirawarth
Stationäre Rehabilitation
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