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Aserbaidschan: Warum Sie dieses außergewöhnliche Reiseland 2024 besuchen sollten

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Waren Sie schon einmal in Aserbaidschan? Nur wenige ÖsterreicherInnen können das für sich behaupten. Dabei ist dieses faszinierende Multikulti-Land zwischen Orient und Okzident viel näher als wir denken: Dank Direktflügen ab/bis Wien ist Aserbaidschans Hauptstadt Baku jeden Dienstag und Freitag in weniger als vier Stunden bequem erreichbar. 

Ich war kürzlich eine Woche unterwegs – im Video sehen Sie die wichtigsten und beeindruckendsten Sehenswürdigkeiten des Landes. 

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Aserbaidschan ist etwa so groß wie Österreich und dank eines modernen Straßennetzes angenehm, bequem und sicher zu bereisen.

Ausgangspunkt meiner Tour ist die Metropole Baku – die so ganz anders ist, als ich vermutet hatte. 

Baku – die unterschätzte Hauptstadt: Moderne trifft Tradition

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Den ersten Aha-Effekt erlebe ich schon am Airport: Der Flughafen ist ultramodern und perfekt organisiert. So kurze Wege vom Flugzeug zu meinem Gepäck habe ich selten. Sofort finde ich meinen Guide und weniger als eine halbe Stunde später bin ich schon mitten in der nächtlich glitzernde Metropole.

Das moderne Wahrzeichen der Stadt, die drei Flame Towers, ist mir schon beim Landeanflug aufgefallen: Der etwa 190 Meter hohe Büro-Hotel- und Wohnhaus-Komplex erstrahlt abends in den Nationalfarben der Stadt, und auch tagsüber winken sie an nahezu allen Stellen der Stadt herüber.

Das erste Abendessen gibt’s mit tollem Ausblick auf das nächtliche Baku: Im 27. Stock des 310 Meter hohen Fernsehturms speisen wir köstliche aserbaidschanische Grillgerichte mit 360 Grad-Panoramablick. Ein gediegenes Drehrestaurant macht’s möglich. Hier feiern die Aserbaidschaner besondere Anlässe, und ich bin mittendrin.

Mindestens zwei Tage sollten Sie einplanen, um Baku zu entdecken, aber auch nach einer Woche wird Ihnen hier noch nicht langweilig. Denn die 2,3-Millionen-Einwohner-Stadt hat viele Facetten zu bieten.

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5 Highlights in Baku:

1. Spaziergang durch die Altstadt 

mit der Stadtmauer und dem Hammam (Dampfbad) gleich beim Eingang. Warum das Dampfbad beim Eingang im Mittelalter enorm wichtig war, verrate ich im Video. Ein faszinierender Mix aus Palästen wie dem Schirvansha-Palast, vornehmen Bürgerhäusern des 19. Jahrhunderts, und orientalischem Flair. Die Freitagsmoschee und Karawansereien, die im traditionellen Stil an die Zeit der Gewürz- und Seidenhändler erinnern. Baku war immer schon ein wichtiger Kreuzungspunkt zwischen Ost und West, zwischen Orient und Okzident. Und genauso habe ich mich auch als Besucher dieser Stadt gefühlt: zugleich im modernen Europa und in einer ausgesprochen gastfreundlichen und unaufdringlichen Ausgestaltung des Orients.  

Die Altstadt sieht irgendwie wie neu aus, obwohl sie aus dem 12. Jahrhundert stammt. Und dabei hatte ein Österreicher seine Hände im Spiel: Der aus der Wachau stammende Restaurator Erich Pummer hat sogar ein eigenes Büro in Baku.

2. Ausgehviertel Fontänenplatz. 

Unmittelbar neben der Altstadt befinden sich auch die Ausgehviertel der Stadt: Shoppen in modernen Läden, flanieren durch die Fußgängerzone, fein speisen oder nachts Abtanzen in chicen Bars. Alles möglich in Baku, das nicht mehr schläft als andere trendige Metropolen der Welt. Im Gegenteil: Rund um den Fontänenplatz machen vor allem junge, chic gekleidete Menschen die Nacht zum Tag.

3. Moderne Museen als Architektur-Hotspots

Zwei der neuesten Museen eines gemeinsam: Ihre außergewöhnliche Architektur ist schon von weitem sichtbar. Im Teppich-Museum erfahren wir alles über die Herstellung und Bedeutung der kostbaren aserbaidschanischen Teppiche. Das Gebäude hat die Form eines aufgerollten Teppichs, und hat gleich doppelten Österreich-Bezug: Das Museum wurde vom österreichischen Architekturbüro Hoffmann-Janz entworfen, und eines der wertvollsten Exponate, ein aserbaidschanischer Teppich aus feinster Seide, wurde von einem österreichischen Auktionshaus erstanden. 

Die einzigartige Architektur des Heydar Aliyev Centers symbolisiert den ewigen Kreislauf und präsentiert die Geschichte von Aserbaidschan mit animierten Zeittafeln, Oldtimer, Musikinstrumente, Trachten und Puppen. Ein architektonisches Meisterwerk der irakisch-britischen Architektin Zaha Hadid.

4. Promenade am Kaspischen Meer

Wer „Meereslust“ schnuppern möchte, spaziert unweit des Teppich-Museums entlang des Baku Boulevards an der Küste des Kaspischen Meeres, wobei das eigentlich kein Meer, sondern der größte See der Erde ist.  Die Uferpromenade ist gespickt von modernen Gebäuden, auch mit einem Riesenrad kann man hier fahren, oder in der warmen Jahreszeit auch mit Booten.

5. Mit der Standseilbahn zum schönsten Ausblick auf die Stadt

Den schönsten Ausblick auf die Stadt habe ich vom Dagüstü-Park aus genossen. Den erreicht man auch bequem mit einer Standseilbahn.

Tagesausflüge ab Baku: Feuerberg, Steinzeit-Zeichnungen und Schlammvulkane

Die Hauptstadt Baku ist auch ein perfekter Ausgangspunkt, um vier spannende Sehenswürdigkeiten zu entdecken:

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1. Der Feuerberg Yanardag

Hier brennt ein Berg! Und zwar rund um die Uhr. Das Naturphänomen ist eine chemische Reaktion aus natürlichem Erdgas und Sauerstoff. Die Flammen lodern bis zu drei Meter hoch, und man kann dieses Naturschauspiel auf einer Zuschauertribüne aus sicherer Entfernung beobachten. Wir haben uns näher herangewagt. Im Video sehen Sie dieses feurige Erlebnis.

2. Feuertempel des Zarathustra-Kults

In der Nähe des Feuerberges besuchen wir den Ateschgah Tempel. Und auch hier brennt Feuer. Auch der Feuertempel ist mit dem Ergas-Vorkommen begründet. Ab dem 17. Jahrhundert haben hier Anhänger des Religionsstifters Zarathustra das Feuer verehrt. Später fanden hier bis zum 19. Jahrhundert hinduistische Rituale statt, und die Anlage diente auch als Karawanserei. 

3. Qobustan – Felszeichnungen aus der Steinzeit

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Eines der für mich beeindruckendsten Ausflüge ist der Besuch der Weltkulturerbe-Stätte Qobustan. Schon die bizarren Felsformationen und der Blick auf die weitläufige Steppenlandschaft ist faszinierend. Aber die Krone wird diesem Ausflugsziel durch bis zu 20.000 Jahre alte Felszeichnungen aufgesetzt, die durch Erosion zum Vorschein kamen. Ein Atem beraubendes Beispiel frühmenschlicher Darstellungskunst. Ein Ausflug mit Gänsehaut-Effekt!

4. Die Schlammvulkane

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Ein einzigartiges Phänomen sind die Schlammvulkane bei Qobustan: Hier blubbert und brodelt die Erde. Ausgelöst durch geologische Faltungsprozesse. Imposant!

Entdeckungsreise in den Kaukasus

Ich empfehle aber, nicht nur in Baku und Umgebung zu bleiben, sondern auch Richtung Nordwesten Aserbaidschans zu reisen. Ein gut ausgebautes Straßennetz und eine gute Infrastruktur an ausgezeichneten Hotels und Restaurants machen meine Entdeckungstour in etwas entlegenere Welten am Fuße des Kaukasus-Gebirges zu einem spannenden und bequemen Vergnügen. 

Diese fünf Highlights sollten Sie sich nicht entgehen lassen:

1. Khan-Palast von Sheki und Kirche der kaukasischen Albaner

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Ein Muss ist etwa der Khan-Palast von Sheki (UNESCO-Weltkulturerbe!).  Die Prunkräume der einstigen Sommerresidenz der Khane (feudale Herrscher im Mittelalter) sind ein einziger Farbenrausch mit orientalischen Ornamenten, Tier-Darstellungen, heldenhafte Kampfszenen und bunten Fenstern aus Murano-Glas. Faszinierend!

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In der Nähe von Sheki besichtigen wir im Dorf Kish eine mittelalterlichen Kirche, die ursprünglich von den kaukasischen Albanern errichtet wurden. Dieser Volksstamm hat nichts mit Albanien in Europa zu tun, sondern war einer von vielen Stämmen im Kaukasus, deren Nachfahren heute in Aserbaidschan harmonisch zusammenleben.

2. Lahij: Das Bergdorf des Kunsthandwerks

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Sehr beeindruckt hat mich auch das Bergdorf Lahic, das in 1400 Meter Seehöhe zwischen den hohen Bergen des Großen Kaukasus liegt. Die Zeit scheint hier stehen geblieben zu sein. Aus den alten Steinhäusern dringt Hämmern. Hier sind die besten Kupferschmiede des Landes zu Hause und fertigen auf traditionell Gebrauchs- und Kunstgegenstände an.  Die meisten der etwa 900 Einwohner hier sprechen noch eine eigene Sprache: tatisch. Beim Spaziergang durch die alten Gassen riecht es wunderbar nach Gewürzen, die in großen Säcken auf Käufer warten. Ein beschaulicher Ort zum Verweilen und auch, um wirklich authentische Souvenirs zu erstehen.

3. Ganja

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Schließlich fahren wir in die zweitgrößte Stadt Aserbaischans – nach Ganja. Eine quirlige Multikulti-Stadt, wo auch mehrere Kulturen und Bauwerke verschiedener Epochen für spannende Kontraste sorgen: Aus der Sowjet-Zeit stammt zum Beispiel der riesige Zentralplatz mit dem Rathaus. Orientalischwirken die Schah-Abbas-Moschee, der Hamam und eine Karawanserei. Modernes westliches Lebensgefühl versprühen renovierte Bürgerhäuser und trendige Cafés in der Fußgängerzone. Welchen berühmten Bürger der Stadt ganz Aserbaidschan heute noch verehrt, und welche weisen Worte von ihm überliefert sind, verrate ich im Video

4. Helenendorf: Besuch bei Herrn Klein und seinen deutschen Vorfahren

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Sehr erstaunt war ich auch, als ich von deutschen Siedlungen in Aserbaidschan erfuhr. In Goygol, dem früheren Helenendorf, finden sich spannende Spuren schwäbischer Siedler aus dem 19. und 20. Jahrhundert. Im Wohnhaus des erst 2007 verstorbenen letzten deutschen Einwohners, Viktor Klein, wird diese Geschichte wieder lebendig.

Mehr dazu im Video und auf www.rajchlreist.tv/aserbaidschan

5. Wein aus aserbaidschanischen Trauben und aus Granatapfel

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Eine Reise durch Aserbaidschan ist auch eine Tour für Feinschmecker: Der Mix aus Völkern und Kulturen schlägt sich auch in einer abwechslungsreichen Küche nieder. Gegrilltes Rind oder Huhn trifft auf mit Lamm gefüllte Weinblätter. Die Zutaten der Gerichte reichen von Reis mit Safran und gedörrte Marillen, über wunderbar marinierte Auberginen bis zu rote Rüben. Plov heißt das Nationalgericht aus Reis mit Huhn, Fisch oder getrockneten Früchten. Auch Fisch aus dem kaspischen Meer sollten Sie probiert haben. In den Märkten wird auch hochwertiger Kaviar angeboten.

Wichtiger Bestandteil der aserbaidschanischen Küche ist darüber hinaus Granatapfel. Den gibt’s pur als frisch gepressten Saft, in Form von köstlichen Saucen und auch als ziemlich süßen Wein.

Edle Wein aus Traubensorten, die es nur in Aserbaidschan gibt, aber auch aus in Europa bekannten Rebsorten produziert etwa Xan, eine der größten Weinkellereien des Landes nahe Helenendorf. Mehr dazu im Video auf  www.rajchlreist.tv/aserbaidschan

Kurzum: Aserbaidschan ist eines der ganz spannenden Destinationen, das uns viel näher liegt, als wir denken.

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Reisetipps für Aserbaidschan: Direktflüge ab Wien

Anreise: Azerbaijan Airlines fliegt jeden Dienstag und Freitag Baku ab/bis Wien an. Tagesaktuelle Preise und Buchung: www.azal.az

Visum: Für die Einreise ist ein Visum erforderlich, das man einfach und bequem online beantragen kann. Deutschsprachiges Formular: https://evisa.gov.az/de/ 

Die Ausstellung erfolgt binnen weniger Tage, Express-Visum (Preis:  derzeit 25 USD)

Geld & Preisniveau: 1 aserbaidschanischer Manat entspricht ca. 0,55 €. Bankomaten sind sogar in entlegenen Bergdörfern vorhanden. In den Städten und meisten Hotels werden Kreditkarten akzeptiert.  Eine Mahlzeit in einem guten Mittelklasse-Restaurant kostet umgerechnet ab etwa 7-8 €.

Pauschalreisen ab Österreich: Das österreichische Reisebüro Brokertravel mit Sitz in Klosterneuburg offeriert individuell zusammengestellte Aserbaidschan-Touren ab zwei Personen mit deutschsprachigen Guides, Direkt-Flügen ab/bis Wien nach Baku, Transfers und Hotels. Kontakt: Stadtpl. 23/Top 9, 3400 Klosterneuburg, Tel. 02243/ 30813, info@brokertravel.at, www.brokertravel.at  

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