Alles rund um das Getränk
Das Interesse für die Herstellung von Getränken, hat Nina Hermanek erst nach ihrer Matura entdeckt. Ihre Lehre in der Brau- und Getränketechnik hat sie begonnen, nachdem sie ein paar Jahre in einem ganz anderen Feld tätig war.
„Ich habe einen Tapetenwechsel gebraucht“, erzählt Hermanek. Nach ihrer Matura hat sie als Sozialpädagogin in Niederösterreich und Wien gearbeitet. Weil ihre Eltern beide bei der Firma Egger Getränke GmbH in St. Pölten beschäftigt sind, ist Hermanek in und mit dem Betrieb großgeworden. Als sie beruflich etwas Neues machen wollte, hat sie zuerst als normale Arbeitskraft bei Egger angefangen und entschied sich dann, dort eine Lehre zu machen.
Mittendrin
Heute hat Nina Hermanek ihre Lehre abgeschlossen und ist zufrieden mit dem, was sie tut. Ihre Tätigkeiten sind sehr vielfältig und drehen sich alle um das Herstellen und Abfüllen von Getränken: Hermanek bedient große Getränkeanlagen, macht Qualitätskontrollen und achtet darauf, dass alle Sicherheitsmaßnahmen eingehalten werden. In großen Betrieben sind viele Herstellungsschritte, wie z. B. beim Bierbrauen, vollautomatisch. Ein Bier zu brauen dauert etwa sieben bis zehn Tage. Hermanek ist an dem ganzen Prozess beteiligt. Neben Bier und Radler produziert Egger Getränke auch Limonaden. Was ihr besonders an ihrer Arbeit gefällt, ist die Vielfalt der Erzeugnisse im Betrieb: „Kein Produkt ist wie das andere. Das Schönste ist, wenn ich dann im Geschäft stehe, das Getränk sehe und mir denken kann, ja da war ich dabei.“
Wenn sie von ihrem Beruf erzählt, sehe sie heute noch viele erstaunte Gesichter, sagt Nina Hermanek. Dass man im Bereich der Getränketechnik eine Lehre machen kann, wissen viele in Österreich gar nicht. Ein Vorteil, den ein Lehrberuf bietet, wenn man bereits die Matura hat, ist laut Hermanek, dass man bei der Ausbildung sehr viel Erfahrung sammeln kann. Außerdem fallen in der Berufsschule Fächer weg, die von der Matura angerechnet werden. „So kann man sich ganz auf die fachspezifischen Dinge konzentrieren“, so Nina Hermanek. Das Lernen sei ihr in der Berufsschule leichter gefallen. Je nach Vorerfahrung verkürzt sich auch die Lehrzeit mit Matura.
Das Wichtigste ist, dass man glücklich ist mit dem, was man macht.
Wenn man mit 15 oder 16 Jahren noch nicht den Beruf fürs Leben gefunden hat oder mit 25 oder 26 Jahren noch einmal umschwenken will, findet Nina Hermanek das total okay. „Das Wichtigste ist, dass man glücklich ist mit dem, was man macht und, dass man sich im Betrieb wohlfühlt.“, sagt sie. Jungen Menschen, die noch nicht wissen, was sie machen wollen und nach einem Ausbildungsplatz suchen, rät sie, schnuppern zu gehen: „Nicht scheu sein und Fragen im Betrieb stellen ist wichtig! Man sollte auch mit den Lehrlingen vor Ort reden, weil die einem wirklich sagen können, wie es ist.“