Zum 100-Jahr-Jubiläum: Eine Hommage an den Wiener Gemeindebau
Ob der Karl-Marx-Hof in Döbling, der Rabenhof in Landstraße oder der Sandleitenhof in Ottakring: Wien und seine Gemeindebauten sind untrennbar miteinander verbunden. Dieses Jahr begeht die bekannte Institution des Roten Wiens ihr 100-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass holt die Stadt besondere städtische Wohnhausanlagen vor den Vorhang und feiert mit den Bewohnern.
Hintergrund: Im Jahr 1919 brachten die ersten uneingeschränkt freien Wahlen zum Wiener Gemeinderat der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei die absolute Mehrheit an Stimmen und Mandaten. Sie startete daraufhin ein gesellschaftliches Reformprojekt. Das Ziel: Das Leben der Menschen substanziell verbessern. Und zwar unter anderem mit einem groß angelegten, kommunalen Wohnbauprogramm, das Bürgermeister Jakob Reumann aus der Taufe hob.
Im Jahr 1923 beschloss der Gemeinderat das erste solche Programm. Es sah die Errichtung von 25.000 Gemeindewohnungen vor – finanziert mithilfe einer sozial gestaffelten Wohnbausteuer. Ideengeber für diese Abgabe war der damalige Finanzstadtrat Hugo Breitner.
Bis 1934 entstanden auf dieser Basis mehr als 60.000 kommunale Wohnungen. Als erster fertiggestellter Gemeindebau gilt übrigens der Metzleinstaler Hof in Margareten.
Exklusive Vorführung
Im Oktober stehen nun die letzten Veranstaltungen zu Ehren des sozialen Wohnbaus an. Am 17. Oktober lädt das Wiener Filmarchiv der Arbeiterbewegung zu einer kostenlosen Führung durch seine Räume. Neben historischen Fakten wird es eine exklusive Filmvorführung zur Geschichte des sozialen Wohnbaus geben.
Info: Treffpunkt ist in der Wallensteinstraße 68 (20. Bezirk) um 17 Uhr, Anmeldung unter 05 75 75 75