Trickbetrüger gaukelten Notlage vor: Zwei Festnahmen in Wien
Der Wiener Polizei sind zwei Trickbetrüger ins Netz gegangen. Das Pärchen gaukelte ihren Opfern vor, Geld für eine dringende Operation zu brauchen. Bei einer Pensionistin erregten sie dabei Mitleid und lockten ihr 1.000 Euro heraus. Montagnachmittag wurden die Slowaken festgenommen. Die Polizei geht von weiteren Opfern aus.
Das Pärchen ist Beamten der Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Straßenkriminalität (EGS) am Ziehrerplatz im Bezirk Landstraße aufgefallen, als sie aus dem Auto heraus ältere Frauen ansprachen. Dabei fragten sie die Pensionistinnen, ob sie ihnen den Weg zur Rudolfsstiftung zeigen könnten. Eine 79-Jährige stieg in das Auto ein und fuhr mit. Am Weg zum Spital erzählten die Slowaken von ihrem Bruder, der dort operiert werden sollte. Auf der Fahrt täuschte das Pärchen einen Anruf vor, wo sie angeblich erfuhren, dass die Operation sehr viel Geld kosten würde.
Pensionistin holte Bargeld aus Wohnung
Die beiden 42-Jährigen erzählten der 79-Jährigen, dass sie allerdings kein Euro-Bargeld bei sich hätten, sondern nur Dollar-Banknoten. Sie überredeten die Pensionistin, Bargeld aus ihrer Wohnung zu holen. Im Gegenzug würden die Slowaken ihr die Dollarscheine überlassen.
Dazu fuhren die drei zurück zum Ziehrerplatz und gingen in die Wohnung der 79-Jährigen, die dem Paar 1.000 Euro überreichte. Die Slowaken gaben der Frau ein Päckchen Scheine, angeblich 600 US-Dollar. Danach verließen die 42-Jährigen schnellen Schrittes die Wohnung. Beamte hefteten sich an die Fersen der Trickbetrüger. Ein Polizist ging unterdessen in die Wohnung der Pensionistin, um zu klären, was die Slowaken wollten. Die 79-Jährige erzählte von dem Geldwechsel. Als sie gemeinsam mit dem Polizisten den Geldstapel genauer betrachtete, enthielt dieser lediglich vier Dollar, der Rest war Papier, berichtete Sprecherin Irina Steirer.
Noch in der Nähe des Tatorts wurden die Slowaken festgenommen, die sich heftig dagegen wehrten. Der Mann und die Frau versuchten, sich in ihrem Auto festzuklammern.
Opfer sollen sich an Polizei wenden
Bei den beiden wurden mehrere tausend Euro Bargeld sichergestellt. Die Polizei geht deshalb davon aus, dass mehr Opfer dem Paar auf den Leim gegangen sind. Ein Trickbetrugsversuch konnte den 42-Jährigen bereits zugeordnet werden. Mögliche Opfer werden gebeten, sich an die nächste Polizeidienststelle zu wenden.