Rezept der Woche: Mit dem Wurstsalat ins Freibad
Zugegeben, das kulinarische Angebot in den Wiener Freibäder ist nicht zu verachten. Weniger wegen der Vielfalt oder gar der Qualität der dargebotenen Speisen. Sondern mehr aus nostalgischen Gründen.
Nirgendwo schmecken Pommes so gut wie an einem der Bäder-Buffets, die auch heute noch ganz ungeniert 80er-Jahre-Charme versprühen. (Dass man vielerorts das Gummizeug immer noch stückweise kaufen kann, ist nur einer der weiteren Pluspunkte.)
Wer sich an seine eigene Kindheit erinnert, der weiß aber auch: Zu einem langen Badetag gehörte die voll gefüllte Badetasche unbedingt dazu - und darin fand sich (zumindest, wenn die Mama dabei war) stets allerlei Selbstgekochtes.
Ein Salat, der kein Salat ist
Das Gute daran: Wer für einen Ausflug ins Freibad vorkocht, darf ein bisschen retro sein. Im Gras unterm Baum schmecken Wurst- oder Nudelsalat auch heute noch. (Tischen Sie die Reste nur bitte nachher nicht zuhause bei einer Party auf!)
Die Vorteile: Die Salate haben wenig mit Salat im engeren Sinne zu tun (und sind daher auch bei den Kindern beliebt) und schmecken auch nach ein paar Stunden noch ganz passabel - sogar, wenn man wieder einmal vergessen hat, dass der Schatten über der Badetasche längst weitergewandert ist.
Für einen schnellen Wurstsalat einfach eine Marinade aus gehackten Zwiebeln, einem Klecks Senf, Salz, Pfeffer, etwas Zucker und Essig rühren. Rote oder gelbe Paprika und Tomaten würfeln, Mais dazu. Ein Stück Gouda und Knacker (alternativ: Extrawurst) in Streifen schneiden. Alles vermengen und gut durchziehen lassen, dann erst das Öl drüber.
Bei der Wahl der Zutaten sind Ihnen freilich kaum Grenzen gesetzt. Essiggurkerl passen gut, Frühlingszwiebel sowieso; in manchen Rezepten wird auch Gurke (Achtung, gewöhnungsbedürftig!) verarbeitet.
Die einzige Streitfrage ist übrigens, ob in einen Wurstsalat tatsächlich Knacker dürfen - oder ob es Extrawurst sein muss. Traditionell gehört die Knacker in die Saure Wurst, nicht in den Wurstsalat. In der Praxis werden Sie den Unterschied kaum merken.
Zur Not macht es ein Eis am Buffet wieder gut.
Apropos Eis: Wer kam eigentlich auf die Idee, das legendäre Twinni-Eis - seit 1968 verkaufen sich davon jährlich 21 Millionen Stück - ausgerechnet dieses Jahr mit einer weiblichen Sonderedition zu entweihen? Für alle, die es dennoch probieren wollen: Die "Schwester" von Twinni heißt Twinna - und schmeckt nach Erdbeer und Orange-Passionsfrucht.
Da bleiben wir lieber beim Wurstsalat.