Chronik/Wien

Politik in Liesing: SPÖ als Platzhirsch, junges ÖVP-Team

Politik. Wer die großen Polit-Heuler sucht, der wird in Liesing nicht fündig. Relativ unaufgeregt wickelte SPÖ-Bezirksvorsteher Gerald Bischof Liesing in den vergangenen Jahren mehrere Großprojekte in Sachen Stadtentwicklung ab.

Und auch dieser Wahlkampf wird wohl mit wenigen Überraschungen aufwarten. Bischof, seit 2012 im Amt, stellt sich zum zweiten Mal als Spitzenkandidat der Wahl.

Dass die Roten nicht wieder stimmstärkste Partei werden, das glaubt im Bezirk kaum jemand. Bischof selbst gibt sich vorsichtiger. Nämlich wegen der ÖVP. Zwar hat der Bezirkschef im Jahr 2015 39,2 Prozent der Stimmen geholt und die ÖVP nur 10,9. Doch bei der Nationalratswahl überholten die Türkisen die SPÖ um 1,4 Prozentpunkte. „Das zeigt, dass die ÖVP ein Potenzial hat, das sie heben könnte“, sagt er.

Grünraum und Ärzte als Wahlkampfthema

Bischof setzt auf das Thema Grünraum. Aber auch die Eröffnung von zwei Primärversorgungszentren und den Öffi-Ausbau will er vorantreiben. Auch die ÖVP hat sich das Thema Gesundheitsversorgung auf die Wahlkampf-Fahne geheftet – neben der Errichtung einer neuen Sporthalle.

Als Spitzenkandidat der Türkisen tritt erstmals Patrick Gasselich an. Mit einem jungen Team: Die Hälfte der Kandidaten der 16 Listenplätze sind unter 30 Jahre alt.

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Die ÖVP musste in der nun zu Ende gehenden Legislaturperiode übrigens einen prominenten Abgang hinnehmen. Im Jahr 2016 hat der einstige ÖVP-Klubobmann Ernst Paleta das Handtuch geworfen. Der allseits beliebte Bezirkspolitiker wirbt nun mit seiner Initiative PRO23 um Wähler.

Die FPÖ, die 2015 noch 31,8 Prozent der Stimmen im Bezirk ergatterte und mit Silvia Forster die Bezirksvorsteher-Stellvertreterin stellt, wird heuer wohl keine Gefahr für die SPÖ. Forster geht als Spitzenkandidatin ins Rennen, doch auch das Team HC Strache fischt im selben Wählerteich.