Planungsstart für Bernardgasse: Mehr Grün, neue Raumaufteilung
Die Bernardgasse in Neubau ist eigentlich eine hübsche Straße. Der rund 500 Meter lange Abschnitt zwischen Zieglergasse und Gürtel ist gesäumt mit vielen historistischen Vorstadthäusern, ein Ensemble stammt sogar noch aus dem Spätbiedermeier.
Allerdings: So richtig zur Geltung kommt der Charakter der Gasse nicht. Denn vor den historischen Gebäuden parken (teils auf beiden Seiten) Autos. Dazu kommen viel hitzespeichernder Asphalt und schmale Gehsteigen. Alles in allem: nicht ganz ideal.
Deshalb will der grüne Bezirkschef Markus die Bernardgasse umgestalten – und hat deshalb, wie der KURIER berichtete, im Oktober einen Bürgerbeteiligungsprozess dazu gestartet.
Dabei sind mehr als 1.100 Wünsche und Ideen gesammelt worden. Jetzt liegen die Ergebnisse vor.
Grün, aber nicht nur Bäume
Demnach wünschen sich 85 Prozent der Teilnehmer mehr Grün. Dabei muss es sich nicht unbedingt um Bäume handeln: Gern gesehen wären vor allem Fassadenbegrünungen oder Grüninseln. Das Ziel: Die Gasse soll so an heißen Sommertagen abgekühlt werden.
Fast ebenso viele Teilnehmer (82 Prozent) verlangen eine Neuaufteilung des Straßenraums. Der Trend gehe zum Wunsch, Radfahrern und Fußgängern mehr Platz einzuräumen, so die Bezirksvorstehung. Ob das bedeutet, dass in der engen Gasse Parkplätze aufgelassen werden, will man noch nicht verraten.
Fest steht aber, dass ein Fokus der Neugestaltung auf dem Abschnitt zwischen der Kaiserstraße und dem Gürtel liegen wird. Dort ist die Gasse breiter, es gibt daher mehr gestalterischen Spielraum.
Bürger planen mit
Wie sämtliche Ideen unter einen Hut gebracht werden kann, ist jedenfalls Gegenstand der nun startenden Planungen. Im Frühjahr wird es eine zweite Beteiligungsrunde geben, im Juni soll dann der finale Entwurf präsentiert werden.
Die Planungen begleiten wird übrigens auch eine Gruppe von Bürgern, die sich bereits im Rahmen einer Bürgerinitiative und einer Petition mit rund 350 Unterschriften für eine Umgestaltung der Bernardgasse eingesetzt haben.
„Ich freue mich riesig, dass sich hier so schnell etwas bewegt“, sagt Initiatorin Sigrid Thanhäuser. Durch eine Verkehrsberuhigung, einen Radweg in beide Richtungen, Begrünung und Sitzmöglichkeiten könne die Bernardgasse zu einer „wunderschönen Gasse werden“, in der man sich gerne aufhalte.
Reiter: "Mutiger Schritt"
Bezirkschef Reiter zeigt sich zufrieden mit dem regen Interesse an der Umgestaltung – und sieht sich in seinem Weg bestätigt. „Nach der Zieglergasse 2019, der Neubaugasse 2020, der Zollergasse 2021 und zahlreichen Baumpflanzungen im ganzen Bezirk soll mit der Bernardgasse erneut gemeinsam ein mutiger Schritt in Richtung Verbesserung der Lebensqualität im 7. Bezirk gelingen“, so Reiter.
Beteiligung habe im Bezirk eine lange Tradition, betont er. Besonders stolz ist man darauf, dass neben Veranstaltungen mit physischer Präsenz auch über eine eigens programmierte App Vorschläge eingeholt wurden.